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Ein Spaziergang durch den Tempel Distrikt

Kanazawa Teramachi

Der Tempel Distrikt (Teramachi) in Kanazawa ist einer der größten dieser Art und beeindruckt mit einer Vielzahl historischer Tempel.

Kanazawa ist eine der geschichtsträchtigsten Städte Japans. Hier findet man eine Fülle an faszinierenden kulturellen Sehenswürdigkeiten, wozu auch ein ganz besonderer Tempel Distrikt gehört. Neben dem wunderschönen traditionellen Kenrokuen Garten, der imposanten Burg Kanazawa und einer Vielzahl von Museen gibt es eine Handvoll Viertel mit gut erhaltenen Gebäuden. Hier kann mal perfekt durch die Stadt schlendern und direkt erleben, wie die Umgebung vor langer Zeit ausgesehen haben muss.

Östlich der Kanazawa Station befindet sich das Viertel Higashi Chaya, wo man ehemalige Geisha-Häuser besichtigen oder sogar in ihnen übernachten kann. Südlich der Burg Kanazawa liegt Teramachi, wo sich diverse Tempel befinden. Hier findet man auch den berühmten Myoryu-ji, der als „Ninja-Tempel“ bekannt ist, obwohl er nichts mit Ninjas zu tun hat.

Die Geschichte von Kanazawa Teramachi

Die Maeda Familie, welche in der Feudalzeit über die Kaga-Domäne (die heutigen Gebiete von Ishikawa und Toyama) herrschte, erbaute die Burgstadt und legte diese so an, dass sich die Tempel in mehreren Bereichen sammelten. Somit liegen im Teramachi Tempelgebiet etwa 70 Tempel dicht beieinander.

Im Jahr 2012 wurde Teramachi als „wichtiger Bezirk für die Erhaltung von Gruppen traditioneller Gebäude“ anerkannt. Der ausgewiesene Bezirk besteht eigentlich aus zwei Gebieten. Das erste ist Noda Teramachi. Dies ist einer der drei Bezirke, in denen Maeda Toshitsune (1594-1658) alle Tempel der Stadt zu Verwaltungszwecken konzentrieren ließ. Er liegt an der alten Noda Kaido Straße. Das zweite Gebiet ist Izumi Teramachi. Dieser Tempelbezirk hat sich erst nach und nach entwickelt. Dort findet man eher eine Mischung aus Tempeln und Stadthäusern (sogenannte Machiya).

Alte Gräber mit Statuen
Alte Gräber mit Statuen (Foto: Peter Sidell, JT)

Wenn man entlang der Hauptstraße spazieren geht, entdeckt man zunächst viele relativ große Tempel, die nebeneinander liegen. In den Seitenstraßen wiederum findet man weitere kleine Tempel. Überall sieht man schwarze Dachziegel, Lehmwände und große Bäume, die eine tolle Atmosphäre schaffen. Übrigens heißt das Wort Teramachi übersetzt so viel wie „Tempelstadt“. Es ist sehr entspannend, die Straßen entlangzuspazieren und zu entdecken, was sich hinter dem nächsten Tor befindet. Hier taucht man direkt in die Geschichte der Stadt Kanazawa ein.

Perfekt gepflegt
Perfekt gepflegt (Foto: Peter Sidell, JT)

Die Zeichen der Zeit

Es herrscht eine friedliche Atmosphäre, wenn man über das große Gelände geht und die verschiedenen Gärten, Gebäude, Statuen und Schnitzereien betrachtet. Einige von ihnen sind erst kürzlich entstanden, während andere schon hunderte Jahre alt sind. Dies kann man an dem vielen Moos und den Flechten auf dem Boden und auf den Statuen erkennen. Die Jahrhunderte haben einigen von ihnen stark zugesetzt.

Die Gebäude unterscheiden sich kaum, doch die Gärten haben oftmals ihren ganz eigenen Charakter. Einige der Tempel haben äußerst gepflegte Gärten, während diese bei anderen Tempeln überwuchert sind. Viele der Friedhöfe liegen im friedlichen Schatten. Die meisten von ihnen beherbergen eine Vielzahl buddhistischer Statuen, seien es grimmige Schutzdämonen, ruhige Gottheiten oder manchmal sogar niedliche Kinderfiguren wie Anpanman. Auch das ist Japan.

Ein Tempel, der besonders sehenswert ist, ist der Korinji Tempel. Im Innern befindet sich eine große Jizo-Statue mit wundervollen Verzierungen sowie einen Raum mit einer hervorragenden Ausstellung von Noh-Theater-Masken. Erwähnenswert ist auch der Garten des Tempels. Man sagt, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn man den Weg dreimal umrundet und dann bei der Statue des eigenen chinesischen Tierkreiszeichens stehen bleibt.

Überall Statuen
Überall Statuen (Foto: Peter Sidell, JT)

Wie kommt man zum Teramachi Bezirk?

In diesen ganz besonderen Tempel Distrikt gelangt man am einfachsten über einen langen Spaziergang von der Kanazawa Station aus. Man muss in Richtung Süden gehen, etwa vierzig Minuten, wenn man keine Pause einlegt. Wenn man nicht so gerne laufen mag, kann man auch den bequemen Kanazawa Loop Bus dorthin nehmen. Hierfür muss man an der Haltestelle Hirokoji aussteigen, welche Nummer 5 auf der linken Schleife und Nummer 10 auf der rechten Schleife ist.

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