HomeJapan erlebenKulturHigashi Chaya in Kanazawa

Eines der Geisha Viertel der Stadt

Higashi Chaya in Kanazawa

Higashi Chaya ist einer der drei Geisha Bezirke in der Stadt Kanazawa, der besonders mit traditionellen Teehäusern und einer Geisha Schule besticht.

Kanazawa in der Präfektur Ishikawa wurde über 300 Jahre vom Maeda Clan regiert, einem der reichsten Fürstentümer der damaligen Zeit. Dies und die Tatsache, dass die Stadt in dieser Zeit von Naturkatastrophen und Krieg verschont geblieben war, sorgte dafür, dass sich hier eine reichhaltige Kultur entwickelte. Dies sieht man auch heute noch in den traditionellen Künsten, die aus der Zeit stammen.

So ist Kanazawa neben der Produktion und Verarbeitung von Blattgold auch bekannt für den Kenrokuen Garten, einen der 3 schönsten Landschaftsgärten Japans. Zudem ist Kanazawa bekannt für die ausgeprägte Geisha Kultur. Die weltweit bekannten japanischen Unterhaltungskünstlerinnen wurden hier in der Vergangenheit vielfach ausgebildet und arbeiteten in den vielen Teehäusern der Stadt.

Der Higashi Chaya Bezirk in Kanazawa

Die Geisha Bezirke, welche auch Teebezirke genannt werden (vom Japanischen „chaya“, was wörtlich so viel bedeutet wie Teehaus), existieren noch heute und ziehen Besucher*innen mit den charmanten Holzfassaden und dem traditionellen Flair an.

Higashi Chaya ist das östliche Geisha Viertel von Kanazawa (Jap. „higashi“, Osten) und gleichzeitig das größte noch erhaltene. Die breite Hauptstraße ist gesäumt von Teehäusern und viele davon sind noch heute von Geisha besucht. Ein ehemaliges Geisha Haus kann hier besucht werden und dient als Museum. Beim Betreten kann man sich vorstellen, wie hier früher Besucher empfangen wurden und die Geisha sie mit Gesang und Tanz unterhalten haben. Das Ochaya Shima gilt als Nationalschatz und besteht aus zwei Stockwerken mit drei Treppenhäusern. Typisch für die damalige Zeit war, dass die Gäste beim Kommen und Gehen nicht aufeinander treffen sollten.

Kanazawa Higashi Chaya Geisha
Traditionelles Ambiente im Teeviertel (Foto: Ilse Driessen, Unsplash)

Es gibt drei Unterhaltungsräume pro Stockwerk, wobei jeder Raum so belassen wird, wie er ursprünglich genutzt wurde. Dort kann man einige der Instrumente, Kunstwerke, Schmuck und Accessoires sehen, die von den Geishas, die dort lebten, benutzt wurden. Gegen einen Aufpreis kann man ebenso Matcha (grüner Tee in Pulverform) und traditionelle japanische Süßigkeiten genießen, während Shamisen-Musik im Hintergrund spielt.

Das Museum ist öffentlich zugänglich, während die „richtigen“ Teehäuser nicht einfach von Touristen betreten werden können. Es werden aber teilweise Geisha Vorführungen für die Öffentlichkeit angeboten, an denen man teilnehmen kann.

Kanazawa Higashi Chaya Geisha
Das Higashi Chaya Viertel in Kanazawa. (Foto: Erik OBrien)

Übernachten im Higashi Chaya

Ein kleiner Geheimtipp ist Yougetsu, ein fast 200 Jahre altes ehemaliges Geisha-Haus in Kanazawa, das von einem Ehepaar gekauft und in ein Minshuku verwandelt wurde. Dies ist eine Art Bed & Breakfast, das meist von einer Familie geführt wird und einen wunderschönen alten japanischen Wohnstil bietet.

Mit fünf Zimmern, in denen man für nur ¥5.000 Yen (etwa 37,70 Euro) übernachten kann, ist Yougetsu allerdings frei von jeglichem modernen Komfort (Telefon, Fernsehen, WiFi). Die Besitzer sprechen zwar kein Englisch, aber sie sind sehr zuvorkommend. Yougetsu hat keine Webseite, man kann aber telefonisch reservieren unter 0081-076-252-0497. Hierfür sollte man jedoch ein paar Japanisch-Kenntnisse mitbringen.

Empfehlenswert ist es, wenn man in einem Zimmer übernachtet, von dem aus man die vorderen Straßen des Higashi Chaya Viertels in Kanazawa überblicken kann. Wenn man nachts am Fenster sitzt, kann es passieren, dass man auf dem Kopfsteinpflaster die Geta einer Geisha hören kann, die auf dem Weg zu einem Teehaus ist.

Kanazawa Higashi Chaya Geisha
Einer der Räume der Minshuku Yougetsu (Foto: Erik OBrien)

Kulinarik und Souvenirs

Im Higashi Chaya Geisha Viertel findet man gerade im Erdgeschoss der meisten Gebäude dort die Möglichkeit, lokale Produkte zu probieren oder zu kaufen. Besonders beliebt sind traditionelle japanische Wagashi Süßigkeiten oder Matcha-Tee Produkte, man findet aber auch Reis-Cracker und vieles mehr.

Eine weitere Besonderheit an Kanazawa ist das dort verarbeitete Blattgold. Produkte mit dem beliebten Edelmetall finden sich daher überall und im Higashi Chaya findet man sogar Softeis, das mit Blattgold bedeckt ist. Mittlerweile ist diese Süßigkeit besonders bei Influencern sehr beliebt.

Softeis mit Blattgold in Kanazawa.
Softeis mit Blattgold in Kanazawa. Foto: Nicole Kirchmeyr

Nur einige Seitenstraßen vom Geisha Bezirk entfernt findet man viele lokale Geschäfte, die sich auf die Produktion und Verarbeitung spezialisiert haben. Dort findet man unzählige Souvenirs und hat teilweise sogar die Möglichkeit, bei einem Workshop selbst ein kleines Souvenir mit Blattgold zu verzieren, beispielsweise Essstäbchen oder Teller.

ANFAHRT

Der Higashi Chaya Geisha Bezirk ist leicht mit dem Kanazawa Loop Bus (Right Loop) von der Station Kanazawa aus zu erreichen. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten und kostet ¥200 (etwa 1,50 Euro). Von der Station Hashibacho (Koban-mae) aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Geisha Bezirk.

Mehr Informationen befinden sich auf der Website von Kanazawa.

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