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Jojakkoji Tempel in Kyoto

Der Jojakkoji ist ein buddhistischer Tempel und befindet sich im Westen der Stadt Kyoto. Abseits der geschäftigen Touristenpfade lädt er zum Verweilen inmitten der Natur ein.

Der 1596 gegründete Tempel der Nichiren Schule befindet sich an den Hängen des Berges Ogura im Arashiyama Distrikt. Etwas abgelegen in der Natur, umgeben von Ahornbäumen und moosbewachsenen Hängen, vermittelt er mit seiner unberührten Atmosphäre ein Gefühl von Ruhe.

Geschichte des Jojakkoji Tempel

Jojakkoji Tempel: Niomon Tor
Das Niomon Tor des Jojakkoji Tempel umgeben von Ahornbäumen (Foto: Laura Scibetta)

Der Tempel wurde während der Keicho Ära (1596-1615) von Nisshin, Hauptpriester des Honkukoji Tempels, gegründet. Er sollte als Rückzug für seinen Ruhestand dienen. Mit finanzieller Unterstützung des Daimyo (lokaler Herrscher im feudalen Japan) Kobayakawa Hideaki wurde die Gästehalle der Burg Fushimi, welche auch unter dem Namen Momoyama bekannt war, auf das Gelände verlegt und diente fortan als Haupthalle des Tempels.

Das älteste Gebäude des Tempelgeländes ist das Niomon Tor. Es wurde in der Jowa Ära (1345-1349) erbaut und diente ursprünglich als Südtor des Honkukoji Tempels, bevor es im Jahr 1616 zum Jojakkoji Tempel verlegt wurde. Seinen Namen verdankt es den beiden Nio-Statuen, den Schutzgöttern, deren Erschaffung dem buddhistischen Bildhauer Unkei aus dem 13. Jahrhundert zugeschrieben wird. Das Tor verfügt außerdem über ein strohgedecktes Dach, was als Seltenheit gilt. Den Nio-Göttern wird nachgesagt, sie können Krankheiten unter anderem an den Beinen heilen, weshalb viele Gläubige herkommen, Strohsandalen an das Tor binden und dadurch für Genesung bitten.

Seit der Heian Zeit (794-1192) wird der Myoken Bodhisattva, die buddhistische Vergöttlichung des Nordsterns, im japanischen Buddhismus, vor allem in den Nichiren-Schulen, verehrt. Er soll das Land beschützen, Lebenskraft spenden und zudem Kraft für leichte Geburten, Wohlstand und Eheglück schenken. Es gibt 12 Tempel, die Statuen des Myoken Bodhisattva beherbergen. Sie befinden sich vom Kaiserpalast in Kyoto aus gesehen in 12 verschiedenen Richtungen und werden als Rakuyo Junishi Myoken (Myoken der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen) bezeichnet.

Der Jojakkoji Tempel ist einer von ihnen. Er befindet sich in Richtung des Hahns im Westen und die sich hier befindliche Statue wird deswegen auch „Tori no Myoken Bosatsu“ (der Myoken Bodhisattva des Hahns) genannt. Die Myoken Bodhisattva Statue wurde während der Keicho Ära (1596-1610) gefunden und befindet sich seit dem 19. Jahrhundert im Jojakkoji Tempel. Sie wird in der Myokendo Halle aufbewahrt, die um 1857 erbaut worden ist.

Das Tempelgelände

Jojakkoji Tempel: Haupthalle
Die Haupthalle des Jojakkoji Tempel (Foto: Laura Scibetta)

Das gesamte Tempelgelände liegt am Berg Ogura, weshalb die Gebäude teilweise nur über Treppen, die den Hang hinaufführen, erreicht werden können. Man betritt das Gelände des Jojakkoji Tempel durch das Sanmon, das Haupttor. Auf der linken Seite befindet sich ein kleines Informationszentrum, welches auch eine Galerie enthält. Besucher*innen können über einen Steinweg zum Niomon Tor gehen, hinter dem eine Treppe hoch zu einem Plateau führt. Dort befinden sich neben der Haupthalle und der Myokendo Halle auch die Quartiere des Priesters.

Hinter dem Hauptgebäude führt ein Weg durch einen am Hang angelegten Garten. Dort befinden sich neben kleinen Monumenten auch die Gedenkhalle für Priester Nisshin und die Pagode. Diese ist 12 Meter hoch und wurde im Tahoto-Stil gebaut. Sie stammt aus dem Jahr 1620 und ist als wichtiges Kulturgut klassifiziert. Hinter der Pagode können Besucher*innen noch weiter den Hang hinauf steigen, bis der Weg an einer kleinen Aussichtsplattform endet. Von dort aus kann man das Tempelgelände und das umliegende Gebiet Arashiyama überblicken.

 Natur Jojakkoji Tempel
Entlang der Wege findet man viele Ahornbäume, Blumen und mit Moos bewachsene Flächen (Foto: Laura Scibetta)

Auf dem gesamten Tempelgelände gibt es über 200 Ahornbäume, die im Frühjahr und Sommer saftig grün sind und im Herbst mit ihren Verfärbungen den Tempel in ein rot-gelbes Gewand hüllen. Daneben gibt es viele saisonale Blumen- und Pflanzenarten. Viele Flächen sind auch mit dichtem Moos bewachsen, welches zur ruhigen Atmosphäre beiträgt.

Mehr Informationen zur Geschichte des Tempels sowie eine Karte des Geländes können auf Englisch auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

Weitere Informationen

Der Jojakkoji Tempel ist täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, der letzte Einlass ist um 16:30 Uhr. Der Eintritt kostet ¥500 (ca. 4,05 Euro).

Er liegt im Arashiyama Bezirk im Westen von Kyoto. In der Nähe befinden sich der Gioji und Nisonin Tempel, sowie der berühmte Bambuswald und der Tenryuji Tempel. Alle sind fußläufig von hieraus zu erreichen. Für die Erkundung des Arashiyama Distrikts bietet es sich auch an, ein Fahrrad zu mieten.

Von Kyoto aus ist der Tempel mit dem Zug oder dem Bus zu erreichen. In Arashiyama gibt es zwei Zugbahnhöfe. Vom Bahnhof Kyoto aus kann man mit der San-In Linie für ¥240 (ca. 1,95 Euro) zum Bahnhof JR Saga-Arashiyama fahren. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten und vom Bahnhof aus erreicht man den Tempel nach etwa 15 Minuten. Auf dem Weg kann man durch den Bambuswald laufen. Vom Bahnhof Arashiyama läuft man ca. 25 Minuten.

Zudem halten die Busse Nummer 11, 28, 91 und 93 in der Nähe der Bahnhöfe. Eine Busfahrt im Zentralgebiet von Kyoto kostet ¥230 (ca. 1,85 Euro). Der Bus 28 fährt direkt vom Bahnhof Kyoto aus und braucht ca. 45 Minuten bis zur Station Arashiyama Tenryuji Mae. Wer sich im Gebiet Karasuma in Zentral-Kyoto befindet, kann am besten mit den Bussen 11 und 91 fahren.

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