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Ukiyo-e in Tokyos Ryogoku Gegend

Das Sumida Hokusai Museum

Das Sumida Hokusai Museum ist dem weltberühmten Ukiyo-e-Künstler Katsushika Hokusai (1760–1849) gewidmet. Es befindet sich in der Gegend von Ryogoku in Tokyo, in der der Künstler geboren wurde und einen Großteil seines Lebens verbrachte.

Das im November 2016 eröffnete Museum feiert sein Lebenswerk und bietet einen detaillierten Einblick in alle Dinge rund um den weltweit bekannten und geliebten Künstler. Seine bekanntesten Werke sind die Farbholzschnitte der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, mit denen er auch internationalen Bekanntheitsgrad erlangte.

Hokusai setzte sich im Laufe seines Lebens mit vielen unterschiedlichen Stilrichtungen auseinander, bis er zu seinem eigenen Stil fand. Er nutze alle Formen und Techniken des Holzschnittes und der Malerei, auch wenn seine farbholzschnitte bis heute zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen. Seine Motive waren darüber hinaus nicht nur auf Landschaften beschränkt, sondern er zeichnete auch Personen wie beispielsweise Samurai und sogar erotische Bilder.

Zudem prägte Hokusai den Begriff „Manga“ (wörtlich etwa so viel wie „zwangloses Bild“), der noch heute als Bezeichnung für japanische Comics verwendet wird und weltweit bekannt ist. Seine Manga waren allerdings noch Skizzen und erzählten keine zusammenhängenden Geschichten, sondern stellen viel mehr Momentaufnahmen der japanischen Gesellschaft und Kultur dar.

Hokusai Museum Tokyo
Das Museumsgebäude (Foto: Tom Roseveare)

Das Hokusai Museum

Noch vor dem Betreten des Museums sollte man den Anblick des äußerst beeindruckenden zeitgenössischen Gebäudes genießen. Es wurde von Kazuyo Sejima (einer Pritzker-Architekturpreisträgerin) entworfen und besticht durch seine eckige und hoch aufragende Struktur und die metallische Fassade, die es deutlich von der Umgebung abheben. Die Idee dahinter ist, das Museum von allen Seiten zugänglich zu machen, was mitunter durch die Durchgänge erwirkt wird, die zum Eingang in der Mitte des Gebäudes führen.

Hokusai Museum Tokyo
Die berühmte Welle vor Kanagawa (Foto: Tom Roseveare)

Die Ausstellung

Das Museum beherbergt eine permanente Ausstellung im 4. Stock, in der man mehr über das Leben des Künstlers erfahren kann, einschließlich der Gegend in Sumida, in der er aufgewachsen ist und bis zu seinem Tod gelebt hat.

Mehrsprachige Touchscreen-Panels bieten einen interaktiven, detaillierten Einblick in die Welt von Hokusai, während hochwertige Repliken seines Lebenswerks die Wände schmücken. Sofort ist man beeindruckt von der Vielfalt seiner Ukiyo-e-Arbeiten, darunter einige seiner berühmtesten Holzschnitte „Die große Welle vor Kanagawa“ und „Eine milde Brise an einem schönen Tag“, mit denen auch internationale Bekanntheit erlangt hat.

Ein Abschnitt bietet einen detaillierten Einblick in den Holzschnitt-Druckprozess selbst (Nishiki-e) und die Schritte, die zur Herstellung dieser berühmten Meisterwerke erforderlich sind. Ein Atelier in Originalgröße mit lebensgroßen Figuren lässt Besucher*innen in das Arbeitsleben des produktiven Malers eintauchen.

Hokusai Museum Tokyo
Der Künstler bei der Arbeit (Foto: Tom Roseveare)

In der 3. und 4. Etage befinden sich zudem auch temporäre Ausstellungen, die alle paar Monate wechseln und sowohl nationale als auch internationale Exponate ausstellen. Auf beiden Etagen bieten Aussichtsbereiche zudem einen guten Blick auf den Tokyo Skytree. Ein Museumsshop mit Souvenirs und ein kleiner Bibliotheksbereich befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.

Anfahrt

Das Museum ist täglich außer Montag von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Es befindet sich etwa 5-10 Gehminuten von der Ryogoku Station (Ōedo und Sobu Linie) entfernt. Der Eintritt zur Dauerausstellung beträgt ¥400 (etwa 3 Euro), beinhaltet jedoch nicht den Zugang zur temporären Ausstellung.

Die wechselnden temporären Ausstellungen müssen extra gezahlt werden und sind in der Regel preislich ähnlich angesetzt und kosten demnach meist weitere ¥400 (etwa 3 Euro). Es gibt Ermäßigungen für Gruppen, Schüler*innen und Senioren*innen.

Wer auf der Suche nach einer modernen Interpretation von Kunst und Museen ist, der wird im Digital Art Museum: TeamLab Borderless in Tokyo fündig, wo Lichtinstallationen und interaktive Projektionen eine andere Art von Kunst vermitteln und der Betrachter/ die Betrachterin selbst in den Mittelpunkt gestellt werden soll.

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