Lokale Feste, sogenannte Matsuri, haben einen ganz besonderen Stellenwert in Japan und haben meist saisonale, gesellschaftliche oder religiöse Hintergründe.
Viele traditionelle japanische Feste haben ihren Ursprung im Shintoismus. Shinto Schreine haben daher oftmals jährliche Veranstaltungen, welche die Gottheit des jeweiligen Schreins ehren, doch es gibt auch andere Feierlichkeiten. Auch spezielle, saisonale oder historische Ereignisse werden im großen Stil gefeiert. Ein wichtiges Element einiger japanischer Feste sind Prozessionen, bei denen die Gottheit in sogenannten Mikoshi (tragbare Schreine) durch die Stadt getragen wird. Auch Kostüme spielen oftmals eine wichtige Rolle.
Zu vielen Festen gehören geschmückte Wagen, welche begleitet werden von Trommel- und Flötenmusik und es gibt auch Veranstaltungen, wo getanzt wird. Neben den Prozessionen gibt es auch viele Feste, wo alltägliche Dinge gefeiert werden, wie z. B. gute Ernte, Glück oder leckerer Sake. Die Feste können einen Tag dauern oder sogar einen Monat lang.
Zu diesem ganz besonderen Erlebnis gehört auch dazu, dass es viele Stände mit japanischem Streetfood und auch Trinken gibt und die Besucher*innen sich oftmals in Yukata oder auch aufwendigere Kimono kleiden, um diese ganz besondere Zeit zu genießen.
Im Folgenden finden sich einige der bekanntesten Matsuri in Japan:
Berühmte Feste in Japan
Schnee Festival in Sapporo (Januar/Februar): Wenn Hokkaido, die nördlichste Region in Japan, eines hat, dann ist es Schnee. So verwundert es nicht, dass in Sapporo eines der größten Schnee- und Eisfeste der Welt stattfindet. Jedes Jahr kommen mehr als zwei Millionen Besucher und gibt auch einen internationalen Schneeskulpturen-Wettbewerb. Nachts werden die Schnee- und Eisskulpturen wunderschön beleuchtet.
Laternen Festival in Nagasaki (Januar/Februar): Über 15.000 bunte Laternen und Lichter schmücken 15 Tage lang die ganze Stadt von Nagasaki, um das chinesische Neujahr zu feiern. Das Laternen Festival wurde von chinesischen Einwohnern der Chinatown von Nagasaki ins Leben gerufen, einer der drei größten Chinatowns in Japan neben Yokohama und Kobe.
Takayama Matsuri in Gifu (April & Oktober): Das Takayama Matsuri wird gleich zweimal im Jahr in den japanischen Alpen gefeiert, sogar an zwei verschiedenen Schreinen, was ziemlich ungewöhnlich ist. Im Frühjahr feiert man am Hie-Schrein und im Herbst am Hachiman-Schrein. Außergewöhnlich ist auch, dass sich an den Festwagen aufwendig hergestellte Marionetten befinden.
Kanda Matsuri in Tokyo (Mai): Das Kanda Matsuri ist eines der drei größten Feste in der Metropole Tokyo und es findet am Kanda Myojin Schrein statt, einem der ältesten Schreine Tokyos. Über 300 Menschen tragen 100 Mikoshi durch die Stadt, während Musiker*innen, Tänzer*innen und sogar Priester auf Pferden durch das Kanda-Viertel, Nihonbashi und Akihabara ziehen, um dann zum Schrein zurückzukehren.
Tenjin Matsuri in Osaka (Juni/Juli): Dieses über 1.000 Jahre alte Fest findet sowohl an Land als auch zu Wasser statt und wird von einem Feuerwerk gekrönt. Der interessanteste Teil ist tatsächlich die Prozession mit Booten auf dem Okawa-Fluss. Zahlreiche Tänze und sehenswerte Kostüme sorgen für ein unvergessliches Erlebnis.
Gion Matsuri in Kyoto (Juli): Das Kyoto Gion Matsuri ist eines der drei größten Feste Japans und auch international bekannt. Es ist zudem eines der ältesten Feste des Landes und findet seit über 1.000 Jahren im Yasaka-Schrein statt. Es dauert einen ganzen Monat, doch am bekanntesten sind die Festwagen-Züge am 17. und 24. Juli.
Awa Odori in Tokushima (August): Das Awa Odori auf der Insel Shikoku ist das größte traditionelle Tanzfest Japans und findet seit über 400 Jahren statt. Hierbei treten Gruppen von Tänzer*innen gegeneinander an, die auch als „Ren“ bekannt sind. Es gibt sowohl einen Männertanz, als auch einen Frauentanz, wobei die Männer ein traditionelles Kleidungsstück namens „Happi“ tragen, während die Frauen einen Yukata und einen charakteristischen Strohhut namens „Amigasa“ tragen.
Nebuta Matsuri in Aomori (August): Die gigantischen Festwagen aus Papier (Nebuta) in Form von tapferen Kriegern, mystischen Figuren oder Kabuki Schauspielern sind in der ganzen Welt berühmt. Der Umzug wird von Hunderten Tänzer*innen (Haneto) zum Rhythmus von Taiko-Trommeln und Flöten begleitet.
Tanabata Matsuri in Sendai (August): Tanabata, oder auch Sternenfest, wird bereits ab Anfang Juli gefeiert, zu Beginn des Sommers. Grundlage ist eine Legende von zwei Liebenden, die auf beiden Seiten der Milchstraße getrennt wurden und sich am 7. Juli jedes Jahr erneut in die Arme schließen dürfen. Die Stadt Sendai in Miyagi feiert das größte Tanabata, welches über 2 Millionen Menschen anzieht. Im August findet hier ein großes Feuerwerk statt.
Es gibt auch einige sehr bizarre Feste, die zwar nicht so bekannt sind, sich aber dennoch lohnen, wenn man gerade in der Gegend ist.