Die Burg Matsumoto in der Präfektur Nagano ist eine der wenigen erhaltenen Original-Burgen Japans und wird wegen der schwarzen Fassade auch „Krähen-Burg“ genannt.
Japans Burgen gehören neben den Tempeln und Schreinen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Sowohl architektonisch als auch kulturell unterscheiden sie sich deutlich von ihren westlichen Pendants. Da japanische Burgen großteils aus Holz bestehen, wurden viele durch Feuer, Krieg und Erdbeben zerstört, sodass bis heute kaum mehr Originale erhalten sind. Die Burg Matsumoto bietet hier eine Ausnahme.
Die Krähen-Burg in Matsumoto
Wenn du die Burg besichtigen möchtest, dann beträgt der Preis 700 Yen für einen Erwachsenen. Das Gelände und die Burg selbst sind sehr gut erhalten und angesichts der Geschichte auf jeden Fall das Geld wert. Schon von außen strahlt sie Eleganz aus mit ihrer schwarzen Farbe, durch die sie auch als Krähen-Burg bekannt ist.
Doch auch wenn du nicht daran interessiert bist, innerhalb der Burg oder innerhalb des zentralen Teils der Burg herumzuwandern, bietet das Gebiet rundherum eine wunderschöne Aussicht. Insbesondere zur Kirschblütenzeit blüht alles in zartem Rosa und Weiß.
Die Burg Matsumoto wurde ursprünglich Ende 1500 erbaut. Aufgrund des Alters müssen Besucher*innen beim Gang durch das hölzerne Innere der Burg ihre Schuhe ausziehen. Für viele Reisende ist dies wahrscheinlich eine ungewöhnliche Erfahrung, aber keine Sorge: Du erhältst eine Tasche, in der du deine Schuhe aufbewahren kannst. Kinderwägen können beim Besuch der Burg nicht mitgenommen werden.
Highlights der Burg Matsumoto
Die Burg Matsumoto ist eine sogenannte „Hirajiro“: eine Burg, die auf einer Ebene und nicht auf einem Hügel oder Berg gebaut wurde. Darüber hinaus ist der gut erhaltene und aufwendig gestaltete Burgturm als Nationalschatz registriert. Eine weitere Besonderheit kam im Jahr 1635 dazu und stellt bis heute eine Seltenheit unter den japanischen Burgen dar. In jenem Jahr wurde die Burg um einen Turm für die Mondbeobachtung ergänzt, welcher recht einzigartig ist und noch einmal die Liebe für die Mondbetrachtung der Japaner unterstreicht.
Im Inneren der Burg gibt es eine Vielzahl von Ausstellungen mit Gegenständen wie alten Waffen und Kleidungsstücken. Passend zu den Ausstellungsstücken gibt es zahlreiche Informationstafeln, die sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch geschrieben sind, sodass die japanische Sprache nicht notwendig ist, um etwas über die Geschichte der Burg und die Artefakte der damaligen Zeit zu erfahren.
Doch auch wenn man sich nicht so sehr für die Geschichte der Burg und der Kriegsherren in Matsumoto interessiert, bietet die Burg viele Möglichkeiten, einen wundervollen Ausblick auf die Stadt, den gepflegten Burgpark und die angrenzenden Bergketten zu erhaschen.
Weil die Stadt Matsumoto in knapp unter 3 Stunden von Tokyo aus zu erreichen ist, kann man die Burg auch im Zuge eines Tagesausfluges besuchen, dennoch lohnt sich die Gegend um Matsumoto auch für einen mehrtägigen Aufenthalt. Mit etwas mehr Zeit kann man alles in Ruhe entdecken. Die Stadt selbst ist nämlich auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die japanischen Alpen, z. B. nach Kamikochi oder zur Tateyama-Kurobe Alpin-Route.
Zudem gibt es viele spannende Museen und im nahe gelegenen Azumino kann man die Daio Wasabi Farm besuchen. Wenn man die Chance hat, sich ein Fahrrad zu leihen, ist es wegen der flachen Landschaft um die Berge herum auch relativ angenehm, die verschiedenen Ziele mit dem Rad aufzusuchen. Zwischen der einzigartigen Architektur, den herrlichen Aussichten und der langen Geschichte ist dies eine Reise, die du weder bereuen noch vergessen wirst! Mehr Informationen zur Burg Matsumoto findet man auf der Website.
Eine weitere Burg, die ebenso noch im Original vorhanden und definitiv einen Besuch wert ist, ist die Burg Himeji in der Präfektur Hyogo.