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Wagashi – traditionelle japanische Süßigkeiten

Wagashi, japanische Süßigkeiten, werden traditionell zu einer Tasse grünem Tee serviert. Es gibt sie in vielen Farben und Formen und ihr Geschmack ist ebenso äußerst unterschiedlich. Zudem gibt es lokale Spezialitäten und auch Süßigkeiten, die z. B. zu bestimmten Jahreszeiten am besten genossen werden.

Zentrale Zutat der Wagashi

Anko, süße Bohnenpaste, ist meist die zentrale Zutat für viele der traditionellen japanischen Süßigkeiten. Ihr Geschmack ist zwar süß, doch recht mild und ergänzt somit ideal eine Tasse grünen Tees, die schon mal etwas bitter schmecken kann.

Die Bohnen werden gekocht und danach mit Zucker gesüßt und püriert. Neben Anko werden auch gerne Sesampaste oder Kastanien verwendet, um die gewünschte Süße zu erreichen.

Die Zutaten stammen hauptsächlich aus pflanzlichen Quellen wie Nüssen und einigen Früchten. Mit Ausnahme von Hühnereiern werden nur selten tierische Produkte verwendet. Je nach Süßspeise wird aber z. B. auch Schokolade, Sahne oder Butter verwendet.

Die Wurzeln der Wagashi liegen sogar mehr als zweitausend Jahre zurück, als Nüsse zu einem Pulver gemahlen und dann gerollt wurden. Zu dieser Zeit entstand auch Mochi, japanischer Reiskuchen. Mehr zur Geschichte findet man auf der Webseite der Tokyo Wagashi Gesellschaft.

Nerikiri
Nerikiri (Foto: Haley Truong, Unsplash)

Diverse Arten

Diese süße Speise kann auf vielfältige Art und Weise hergestellt werden, z. B. durch Kneten, Dämpfen oder Backen. So ist es nicht verwunderlich, dass es eine sehr große Anzahl an unterschiedlichen Wagashi in Japan gibt.

Zudem sind die Wagashi-Hersteller oftmals wahre Künstler, die dafür sorgen, dass die Süßspeise bestimmte Themen widerspiegelt. Die Technik ist dabei bei jedem Hersteller unterschiedlich, was zusätzlich zu einer hohen Originalität und Vielfalt führt.

Selbst bei Manju, die wie Dampfnudeln zubereitet werden, gibt es mehr als 100 Sorten. Diese unterscheiden sich, je nachdem, ob die Außenhaut aus Reismehl oder Weizenmehl besteht, ob der Teig schwarzen Zucker, Sojabohnenpaste oder Kartoffelsorten enthält usw.

Sehr bekannte Süßigkeiten sind beispielsweise:

  • Nerikiri: Diese werden aus einer Mischung aus weißen Bohnen, Tsukune-Kartoffeln und Reismehl, Zucker, Stärke-Sirup und Wasser hergestellt und werden bei traditionellen Teezeremonien serviert.
  • Dorayaki: Dorayaki bestehen aus Eiern, Zucker, Honig, Wasser und Mehl, und werden gebacken. Das Innere wird mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt.
  • Dango: Der Teig wird durch Dämpfen einer Reismehl-Wasser-Mischung hergestellt. Danach wird dieser in eine Form gepresst. Die kleinen Bällchen, welche auf einen Stock gespießt werden, enthalten entweder eine pürierte Bohnenpaste oder werden mit einem süßen Sojasoßen-Sirup überzogen.
  • Daifuku: Dies ist eine Art Reiskuchen, dessen Teig aus gedämpftem Reis besteht, und der ebenso mit süßer Bohnenpaste gefüllt wird.
  • Yakiayu: Diese sehen aus wie ein Fisch und werden aus einer Mischung aus Mehl, Zucker, Kondensmilch und Eiern zubereitet und gebacken. Im Anschluss füllt man sie mit einer Kombination aus Reismehl, Zucker, Stärke-Sirup und Wasser.
  • Wasanbon-Zucker Süßgkeiten: Diese Wagashi sind ebenso ein Klassiker, wenn es um die Teezeremonie geht. Hierfür wird der geschmacksintensive Wasanbon-Zucker mit etwas Wasser gemischt. Man gibt alles in eine Holzform, wo die Süßigkeiten gepresst werden und aushärten.
  • Kudzuzakura: Ein bestimmtes Pulver (Kudzu) wird hierfür in lauwarmem Wasser aufgelöst, mit Zucker, Wasser und Stärke-Sirup vermischt und erhitzt. Pürierte süße rote Bohnenpaste wird mit diesem Teig bedeckt und gedämpft, bis alles durchsichtig wird. Im Anschluss wird alles mit einem Kirschblatt umwickelt.
  • Monaka: Monaka bestehen aus einer süßen Bohnenmarmelade, die von dünnen Reiskuchen-Waffeln umhüllt ist. Heutzutage gibt es auch Angebote, bei denen Eis enthalten ist. Da die Waffeln schnell schal werden, sobald sie der Luft ausgesetzt sind, sollten diese Wagashi schnellstmöglich verzehrt werden.

Wagashi kann man in ausgewählten Cafés, Restaurants, Tempeln und Gärten genießen, in denen grüner Tee serviert wird. Besonders japanische Gärten bieten diese Besonderheit in ihren Teehäusern an. Auch in speziellen Süßwarengeschäften, Kaufhäusern, Supermärkten, Lebensmittelgeschäften und an Essensständen können sie gekauft werden.

In Kyoto gibt es besonders viele dieser Süßwarengeschäfte, während die Einkaufsstraße Nakamise in Asakusa ein guter Ort ist, um traditionelle japanische Süßigkeiten aus Tokyo zu probieren.

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