Takoya ist ein Süßwaren-Geschäft in der Stadt Sendai (Präfektur Miyagi) mit vielen köstlichen traditionell japanischen Süßigkeiten zum Mitnehmen.
Das Süßwaren-Geschäft wurde im Jahr 1688 eröffnet und verkauft seitdem die immer noch beliebten Mochi-Reiskuchen und gedämpften süßen Brötchen (Manju) an die vielen Besucher*innen, die durch die belebten Straßen der alten Burgstadt ziehen. Die japanischen Süßigkeiten im traditionellen Stil passen perfekt zu grünem Tee.
Offizieller Süßwaren-Lieferant
Die Takoya-Süßigkeiten wurde mit der Zeit so beliebt, dass die vierte Generation des Date-Clans in Sendai, Date Tsunamura (1659-1719), das Geschäft als offiziellen Süßwarenlieferanten der Familie Date anerkannte. Nachfolgende Generationen und Familienmitglieder erweiterten die Anzahl der Geschäfte in Sendai, und ein Sohn betrieb sogar kurzzeitig ein Geschäft in Nihonbashi, Tokyo.
Heute gibt es jedoch nur noch dieses Geschäft im Stadtteil Nagamachi, das sich ganz in der Nähe des ursprünglichen Geschäfts befindet, das 1896 nach Nagamachi verlegt wurde. Einige Jahre später brachte das Süßwaren-Geschäft sein berühmtestes Produkt auf den Markt, das landesweit für Aufsehen sorgte.
Ein ungewöhnlicher Name
Zunächst muss jedoch erst einmal der außergewöhnliche Name erklärt werden: „Takoya“ bedeutet, wenn man es direkt übersetzt „Oktopus-Laden“, jedoch wird hier selbstverständlich keiner verkauft. Anscheinend ist nicht ganz klar, wie es zu diesem Namen kam, denn selbst die derzeitigen Betreiber, von denen einer ein Familienmitglied der 11. Generation ist, sind sich nicht 100 Prozent sicher, welche der verschiedenen Theorien hinter der Namensgebung nun stimmen.
Eine mögliche Antwort ist ein bizarrer historischer Hinweis, der besagt, dass eine örtliche Verordnung zu jener Zeit Süßwaren-Geschäften verbot, Gattungsnamen zu tragen, die wie Süßwaren klangen. Gleichzeitig durften Geschäfte, die Fisch und Meeresfrüchte verkauften, auch keine typischen Worte für Fisch und Meeresfrüchte in ihrem Geschäftsnamen haben. In Anspielung auf diese Vorschrift eröffnete das Süßwaren-Geschäft mit einem Oktopus-Banner vor der Tür und nannte sich Takoya.
Andere wiederum sagen, dass der Name des Ladens mit dem „Oktopus-Tempel“ Tako Yakushi-do in der Gegend zusammenhängt. Reisende liefen auf ihrem Weg zum Stadtzentrum der Burg die Hauptstraße in der Nähe des Tempels entlang. In jedem Fall blieb der Name haften und die Familie, die das Geschäft betrieb, nahm auch den Nachnamen Takoya an.
Zahlreiche Süßwaren
In dem Geschäft findet man eine Vielzahl von Süßigkeiten, die hinter Glas-Vitrinen in allen Farben strahlen. Hier entdeckt man süße Daifuku aus roter Bohnenpaste, Sesam-Reiskuchen, süße Kastanienbrötchen, Warabimochi, Kintsuba (in Mehlteig eingewickelte süße Bohnen) und saisonale Süßwaren.
Das bei weitem berühmteste Leckerei ist jedoch „Zensho Mochi“, wobei Zensho so viel wie „kompletter Sieg“ bedeutet. Diese Mochi wurden hergestellt, um die Bemühungen der 2. Division der japanischen Armee in Sendai bei ihren Kämpfen in Übersee während des Russisch-Japanischen Krieges (1904-1905) zu unterstützen und die Truppen anzufeuern.
Zur Erinnerung: Japan gewann und wurde zum ersten modernen Beispiel in der Geschichte einer asiatischen Macht, die ein westliches Gegenstück besiegte. Das Innere der Mochi besteht aus einer typischen handgemachten roten Bohnenpaste, die weniger süß ist als moderne Mochi-Füllungen. Der Reiskuchen besteht aus roten und weißen Schichten und auf der Außenseite ist das Schriftzeichen „全“ für „vollständig“, „alles“ oder „total“ in eingebrannt.
Diese authentische Leckerei wurde auf der nationalen Süßwarenausstellung 1917 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Heute werden die Zensho Mochi regelmäßig vor Prüfungen oder Sportwettkämpfen als Glücksbringer gekauft.
Das Süßwaren-Geschäft Takoya ist täglich von 10:00-18:00 Uhr geöffnet. Wenn die Produkte ausverkauft sind, wird jedoch früher geschlossen, also sollte man nicht zu spät dort sein, wenn man die ganzen Leckereien genießen möchte.
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