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Speisen für ein langes Leben

Okinawas „Küche des langen Lebens“

Die Küche der Präfektur Okinawa gilt als eine der gesündesten weltweit und ist angeblich der Grund für das hohe Alter der Einheimischen.

Man sagt, dass das Essen die Seele eines Landes ist. Dies könnte für Okinawa und die dortige Küche nicht zutreffender sein. Eine Mischung aus natürlichen Zutaten und diversen ausländischen Einflüssen brachte einzigartige Essgewohnheiten und einen Kochstil hervor, der heute als die „Küche Okinawas“ bekannt ist und als überaus gesund gilt.

Das tropische Okinawa

Die südlichste der 47 Präfekturen Japans besteht aus über 160 Inseln, die sich von der Südspitze der Insel Kyushu bis in die Nähe von Taiwan über eine Entfernung von 1.000 km im Südchinesischen Meer erstrecken. Ein subtropisches Klima fördert auf Okinawa ein reiches Ökosystem mit einer vielfältigen Flora und Fauna. Meist ist es das ganze Jahr über nicht kälter als 20 Grad Celsius und häufig kommt es zu hohen Niederschlägen.

Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wurden die Inseln als das Ryukyu Königreich vereinigt, das seine eigene Religion und Sprache hatte. Die Inselbewohner*innen trieben Handel mit ihren Nachbarn in China, Südostasien und Japan, was die Inseln zu einem Schmelztiegel vieler Traditionen und kulinarischer Eigenheiten machte.

Invasionen, Krieg und Besatzung verwüsteten die Inseln und einen Teil ihrer Kultur, doch die traditionelle Küche hat nicht nur überlebt, sondern floriert. In den letzten Jahren ist das Interesse an der Küche Okinawas bei gesundheitsbewussten Japanern und Ausländern, darunter auch einige Starköche, gestiegen.

Ein langes Leben

Der Grund für dieses Interesse ist die Tatsache, dass die Art zu kochen und zu essen nachweislich einer der Hauptfaktoren für die Langlebigkeit der Menschen auf Okinawa ist. Wo sonst auf der Welt kann man mehr als 400 Hundertjährige finden? Ein Alter von 100 Jahren zu erreichen und gesund zu sein in Körper, Geist und Seele, ist ein seltenes Geschenk, für das es sich lohnt zu kochen.

Okinawa Sashimi
Frisches Sashimi (Foto: Jongsun Lee, Unsplash)

Die vielen Sonnenstunden und die ganzjährig hohen Temperaturen sorgen für das Wachstum einer guten Auswahl an Früchten und Gemüse, von denen sich viele von denen unterscheiden, die in anderen Teilen Japans angebaut werden. Natürlich gibt es auch eine Menge frischen Fisch, der in vielen Sorten vor den Küsten der Präfektur angesiedelt ist.

Die traditionelle Küche in Okinawa ist reich an Vitaminen und Mineralien. Zudem ist sie recht kalorienarm. Forschungen haben ergeben, dass Obst und Gemüse aus Okinawa viele Anti-Aging- und Anti-Oxidantien-Wirkstoffe hat.

  • Goya (Bittermelone) enthält große Mengen an Vitamin C. Sie wird in Okinawas Markengericht Goya Champuru verwendet, einem Pfannengericht, das Goya, Tofu, Ei und Speck enthält. Goya kann auch als Tempura zubereitet werden. Goya-Saft wird besonders gerne von den Einheimischen als Mittel gegen die Sommerhitze getrunken.
  • Murasaki Imo (violette Süßkartoffel) wird hauptsächlich in Okinawa angebaut. Die violette Farbe kommt von Pigmenten, die antioxidativ wirken. Murasaki Imo enthält außerdem einen hohen Gehalt an Vitamin A, B 6, C sowie Kalium, Eisen und Mangan. Als Souvenirs sind kleine Süßkartoffel-Küchlein (mit der typisch violetten Farbe) sehr beliebt.
  • Handama (Okinawa Spinat) hat ebenfalls antioxidative Eigenschaften wie die violette Süßkartoffel aufgrund der gleichen Pigmente, die die Unterseite der Blätter violett färben. Er enthält einen hohen Anteil an Kalium, Kalzium und Eisen sowie Vitamin A.
  • Asa (Okinawa Meersalat) enthält viele Vitamine, darunter Vitamin A, B 1, B 2, B 12, C und K, und viele Mineralien, insbesondere Kalzium und Magnesium.

Die gesunde Küche erleben

Grund genug, sich auf den Weg nach Okinawa zu machen und die gesunden Zutaten der Insel auf einem lokalen Markt in Naha zu probieren. Danach kann man bei Yonner Food einen Kochkurs besuchen, welcher sich nicht weit vom Markt entfernt befindet.

Okinawa Café Koko
Mittagessen im Café Koko (Foto: Alena Eckelmann)

Es gibt auch mehrere Restaurants, die Okinawas „Küche des langen Lebens“ anbieten, zum Beispiel das Restaurant Emi no Mise im Dorf Ogimi und das Café Koko im Dorf Shoshi. Beide liegen im hohen Norden der Hauptinsel Okinawa. Dies ist eine perfekte Einführung für Feinschmecker und alle, die eine gesunde Art der Ernährung suchen.

Die regionale Küche in Kyushu hat neben der von Okinawa noch viele weitere kulinarische Highlights zu bieten. Wer allgemein auf der Suche nach japanischem Superfood ist, der wird auch in Mito fündig, wo die lange Tradition fermentierter Lebensmittel wie Natto oder Miso Paste noch heute gelebt wird.

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