Aromen und Geschmäcker für jeden

Kochen in Okinawa

Okinawa hat unglaublich viel zu bieten, doch eines der Highlights sind zwei Kochkurse, in denen man lernen kann, wie man das Essen der tropischen Inseln selbst zubereitet.

Seit dem fünfzehnten Jahrhundert kommen Händler und Botschafter an die Küste der Ryukyu Inseln, angelockt vom Zaubertrank für Langlebigkeit, die auf viele der Zutaten zurückgeht. Es mag Jahre dauern, um das Geflecht aus Philosophien und Traditionen zu enträtseln, die das Ryukyu Königreich zu einem Ort des Wohlbefindens gemacht hat, aber man kann dies auch in wenigen Stunden in einem Koch- und Kulturkurs lernen.

Gerade in der Stadt Naha (Region Okinawa), dem Anfangspunkt vieler Okinawa Reisen, gibt es großartige Möglichkeiten, die vielfältige Geschichte, Kultur und Lebensart Okinawas näher kennenzulernen. Es gibt natürlich zahlreiche Kochkurse vor Ort, doch hier sind zwei der besten, die man nicht verpassen sollte.

Der Geschmack von Okinawa

Man hört das bezaubernde Klimpern der Sanshin, dem Instrument Okinawas, im Hintergrund. Auf den japanischen Inseln gibt es eine Vielfalt an Aromen aus fernen und nahen Ländern, die gekonnt kombiniert werden, um Yin und Yang auszugleichen und Okinawas Verbindung zu östlichen Philosophien als Zentrum der Kultur und des Handelsaustauschs zu ehren.

Der praktische Kochkurs von Taste of Okinawa hat fast etwas Meditatives, wenn man den fertigen Teig zu Soba-Nudeln schneidet. Wie bei anderen Kochschulen werden auch hier alle Zutaten im Voraus zubereitet, sodass gerade so viel übrig bleibt, dass man sich die wichtigsten Schritte für jedes Rezept merken kann.

So lecker!
So lecker! (Foto: David Kirkland)

Rina, die Koch-Lehrerin, kombiniert das Beste aus der Hausmannskost ihrer Großmutter mit einer formellen Ausbildung durch Koch-Spezialisten aus Okinawa. Es ist schwer, jahrhundertealtes Wissen in einem halbtägigen Kochkurs zusammenzufassen, aber „Taste of Okinawa“ stellt alles Wichtige vor, ohne dass man auf einen Bauernhof gehen oder das Getreide für die Soba selbst mahlen muss.

Die meisten Teilnehmer kommen aus Deutschland, den Vereinigten Staaten oder Hongkong, sodass man kein Wort Japanisch sprechen muss, um diesen Kurs zu verstehen und an ihm teilzunehmen. Alles wird auf Englisch präsentiert. Dieser Kochkurs, der in einem kommerziellen Kochstudio stattfindet, das sich abends in ein entspanntes Trinklokal verwandelt, ist für alle geeignet, von Hochzeitsreisenden bis hin zu Teambuilding-Sitzungen in Unternehmen.

Man kann sich für einen von zwei 3-stündigen Kursen entscheiden, einen für Soba und einen für Champuru. Am Ende der zweistündigen Kochsession sind alle eingeladen, sich um den großen Küchentisch zu versammeln und das Festmahl gemeinsam zu genießen. Die wunderschönen handgefertigten Schalen aus den nahe gelegenen Yachiman-Töpferöfen runden diese Einführung in die Ess-Kultur Okinawas ab.

Bei Yonner kochen lernen

Wie bei „Taste of Okinawa“ beginnt auch der Kochkurs bei Yonner mit einem Rundgang durch die Makishi-Märkte, ein Labyrinth aus familiengeführten Ständen, an denen exotische Zutaten wie Schweineohren und 200 Tage lang fermentierte und geräucherte Thunfischfilets verkauft werden.

Da die Inseln ein wichtiger Hafen an der Seidenstraße war, erhielten die Einwohner*innen von Ryukyu sogar Gewürze und Produkte aus Persien und Peru. Diese Einflüsse auf ihr Kochrepertoire waren also groß.

Im Okinawa Kochkurs lernt man viel
Im Okinawa Kochkurs lernt man viel (Foto: Bonson Lam)

Mit Yonner zu kochen ist, als würde man in das Leben einer Gastfamilie eintauchen. Ihre einfache, aber praktische Küche ist für kleine Gruppen von zwei bis fünf Personen geeignet, die durch das gemeinsame Kochen und Genießen der Mahlzeit schnell zu Freunden werden. Es ist auch eine großartige Möglichkeit, Japanisch zu lernen, denn fortgeschrittene Sprecher der Sprache können sich mit Kazumi Kayo über das Leben in Okinawa und wie es ihr Leben verändert hat, unterhalten.

Beide Kochkurse sind nur einen kurzen Spaziergang von den Bahnhöfen Makishi oder Miebashi im Stadtzentrum von Naha entfernt, gleich in der Nähe der Makishi-Märkte und der Yachimun-Töpferstraße.

Okinawas „Küche des langen Lebens“ ist auf alle Fälle ein sehr spannendes Gebiet und es gibt sehr viel zu lernen.

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