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Ramen und ihre Geschichte

Ramen sind eines der beliebtesten Gerichte in Japan, doch woher kommen sie eigentlich und wie trat diese ganz besondere Nudelsuppe ihren Siegeszug im Land der aufgehenden Sonne an? Es wird Zeit für eine kleine Geschichtsstunde.

Die Anfänge der Ramen

Die Wurzeln dieses besonderen Gerichtes liegen tatsächlich in China im 18ten Jahrhundert. Chinesische Immigranten brachten nach der Meijizeit die Idee einer leckeren Suppe voller deftiger Nudeln mit nach Yokohama (Kanagawa Präfektur), wo dieses neue Gericht in der berühmten Yokohama Chinatown langsam an Popularität zunahm.

Es gibt viele japanische Gerichte, die auf chinesische Ursprünge zurückgehen und dann übernommen, angepasst und weiterentwickelt wurden für den japanischen Markt. Da ist es nicht verwunderlich, dass genau dies auch der Fall für die bekannten Ramen war.

Im Jahr 1910 eröffnete dann das erste Ramen-ya (Ramen Geschäft) in Asakusa. Momentan gibt es an die 5000 Ramen-ya in Tokyo allein. Ramen sind also ein wahrer Hit geworden und äußerst beliebt, sowohl in Japan selbst, als auch bei vielen Reisenden. Denkt man an Japan und japanisches Essen, denkt man zuallererst an Sushi, Ramen und Sake.

Auch international gibt es viele Nudelsuppen-Geschäfte, die die japanische Spezialität anbieten, zum Beispiel auch in London, und die spezialisierten Restaurants erhalten sogar mittlerweile auch die begehrten Michelin Sterne.

Reisen in Japan Ramen
Die japanische Küche hat viel zu bieten (Foto: Hari Panicker, Unsplash)

Brühe leicht gemacht

Mittlerweile gibt es zahlreiche unterschiedliche Brühen, in denen man die Nudeln genießen kann – diese vier Variationen werden am häufigsten hergestellt:

  • Shoyu: Alles basiert auf einer Brühe, die vor allem mit japanischer Sojasauce gewürzt wird, wodurch sie bräunlich und klar aussieht. Besonders in Tokyo ist diese Variante äußerst beliebt.
  • Miso: Miso, eine Paste aus fermentierten Sojabohnen, bildet die Grundlage dieser Ramen, die oftmals mit zusätzlichen Chilis gewürzt werden.
  • Shio: Bei dieser Variante bietet Salz (im Japanischen Shio genannt) die geschmackliche Basis. Oftmals werden hierfür auch Fische oder Meeresfrüchte verwendet.
  • Tonkotsu: Die weißlich trübe Brühe entsteht durch das lange Auskochen von Schweineknochen. Was als Fehler des Küchenchefs begann, entpuppte sich als leckere Brühen-Variante, die insbesondere auf Kyushu sehr beliebt ist.

Es gibt zahlreiche Orte, die für ihre speziellen Nudelsuppen-Rezepte bekannt sind. Die regionalen Besonderheiten sind vielfältig und die Rezepte werden oftmals auch geheim gehalten. Zudem gibt es immer mehr Angebote von vegetarischen oder veganen Ramen, die das Angebot erweitern.

Traditionell wurden die Nudeln oftmals von Hand hergestellt, doch mit zunehmender Beliebtheit bevorzugten viele Restaurants den Einsatz von Nudelmaschinen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden und auch, um die Qualität zu verbessern und zu halten.

Im Shin-Yokohama Ramen Museum, welches 1994 eröffnet wurde, kann man die Geschichte der beliebten Nudeln entdecken. Das Herzstück des Museums sind die 9 verschiedenen Restaurants aus ganz Japan, die sich in einer originalgetreuen Nachbildung einer Straße von Tokyo aus dem Jahr 1958 befinden.

Eines der Gerichte: vegane Ramen-Nudelsuppe.
Vegane Ramen-Nudelsuppe (Foto: Christophe Audisio, JT)

Instant-Ramen

Ein wichtiger Meilenstein für alle Nudelsuppen-Fans war dann im Jahr 1958 die Erfindung der Instant-Nudeln durch Momofuku Ando, den taiwanesisch-japanischen Gründer von Nissin Foods. Damit konnte nun jeder in seinem eigenen Heim in wenigen Schritten das klassische Gericht zubereiten.

Im Cup Noodles Museum Yokohama kann man den Siegeszug dieses Fertiggerichtes mitverfolgen. Dort gibt es mehr als 3000 unterschiedliche Verpackungen der beliebten Nudeln auf einer Zeitleiste zu entdecken. Ständig kommen dabei neue Sorten dazu.

Zudem werden diverse Workshops angeboten. In der Chicken Ramen Factory kann man unter Anleitung seine eigenen Nudeln herstellen, die dann fertig verpackt und mit nach Hause genommen werden können. In der My CUPNOODLES Factory wiederum kann man seinen eigenen Nudel-Becher designen. Dieser wird dann mit Inhalten nach Wahl befüllt.

Die Auswahl der Toppings ist dabei unglaublich groß, wie auch bei der Nicht-Instant-Variante. Typisch sind Wakame-Algen, Chashu-Schweinefleich, Mungbohnensprossen, Eier, Teigtaschen, Pilze usw.

Im Cup Noodles Museum in Yokohama kann man eigene Instantnudeln herstellen.
Im Cup Noodles Museum in Yokohama kann man eigene Instantnudeln herstellen (Foto: Saskia Gilmour, JT)

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