Japans heiße Onsen Quellen sind über die Landesgrenze hinaus bekannt und ein absolutes Highlight auf jeder Reise.
Nur wenige andere Aktivitäten lassen einen so schnell und so intensiv in die Kultur des Landes eintauchen. Wer von den heißen Quellen nicht genug bekommen kann und ein bis zwei Tage tiefste Entspannung sucht, der sollte unbedingt Kurokawa Onsen in die Reiseplanung mitaufnehmen.
Der winzige Ort liegt mitten in den Bergen von Kyushu, Japans südlichster Hauptinsel. Die vielen aktiven Vulkane der Gegend sorgen dafür, dass heiße Thermalquellen fast überall vorhanden sind. Die kleinen Spa-Orte bieten sich damit also an und dieser hier befindet sich nur etwa 20 km entfernt vom Aso Vulkan. Die teilweise sehr aktiven Vulkankegel des Aso sorgen für ein stetiges Angebot an heißem, mineralhaltigem Wasser, welches für die vielen Bäder in Kurokawa an die Oberfläche gepumpt wird.
Traditionelles Stadtbild und Charme
Das Stadtbild ist bewusst traditionell gehalten und sämtliche Unterkünfte und Geschäfte fügen sich perfekt ein – große Betonbauten oder moderne Architektur findet man hier nicht. Stattdessen sind fast alle Hotels traditionelle Ryokan Unterkünfte und man fühlt sich bei einem Spaziergang durch die kleine Ortschaft manchmal tatsächlich in eine andere Zeit versetzt. Ein Teil des Ortes ist für Autos nicht zugänglich, sodass man hier ganz in Ruhe flanieren und die vielen kleinen Cafés und Souvenirläden genießen kann.
Sobald man im Ort angekommen und in der Unterkunft eingecheckt, beziehungsweise das Gepäck dort abgegeben hat, sollte man sich auf den Weg zum Besucherzentrum machen, welches sich ziemlich genau in der Mitte des kleinen Ortes befindet. Bis auf ein paar Ryokan, die etwas außerhalb des Ortes liegen (allesamt bieten Shuttle Busse an), ist hier alles fußläufig erreichbar.
Onsen Tour durch die Stadt
Im Besucherzentrum kann man sich dort kleine Holzplaketten kaufen, die sogenannten Tegata. Mit diesen hat man Eintritt in drei Thermalquellen nach Wahl und ist damit bereit für das Rotemburo Meguri, also eine Tour durch verschiedene (Outdoor) Onsen. Auf der mit der Plakette ausgehändigten Karte findet man alle heißen Quellen der Stadt, die auf einer solchen Tour besucht werden können.
Am besten zieht man sich in der eigenen Unterkunft zunächst einen bereitgelegten Yukata (eine Art leichter Sommer-Kimono) an, packt ein großes und ein kleines Handtuch und eventuell noch sein Portemonnaie in die meist ebenfalls bereitgestellten Körbe oder Plastiktüten, nimmt die Holzplakette mit und schon geht es los.
Je nach Onsen gibt es unterschiedliche Bäder: Indoor, Outdoor, nach Geschlechtern getrennt oder gemeinschaftliche Bäder, alle mit unterschiedlichen Mineralien im Wasser. Wichtig ist, dass nicht alle Onsen täglich geöffnet sind, sodass man vorab auf der Karte die jeweiligen Ruhetage checken sollte.
Regeln und Etikette sind wichtig beim Onsen Besuch
Sobald man sich den ersten Onsen ausgesucht hat, zeigt man am Eingang die Plakette vor und bekommt einen Stempel. Die meisten gehören zu einer Ryokan Unterkunft, sodass man die Plakette an der Rezeption vorlegt. In der Regel muss man vor dem Betreten die Schuhe ausziehen, wie bei vielen traditionellen Unterkünften üblich. Jedes Ryokan hat einen eigenen Stempel, sodass man am Ende der Tour gleich ein tolles Andenken hat. Manche Ryokan bieten kostenlos Handtücher an, es lohnt sich aber, ein eigenes vorsorglich dabei zu haben. Shampoo und Duschgel stehen in der Regel in den Waschräumen vor den Onsen bereit, ebenso wie Föhns. Mehr Infos, wie man die Quellen richtig besucht, bietet dieser Onsen-Guide.
Die verschiedenen Onsen, speziell die Rotemburo (Outdoor-Bäder) sind allesamt sehr traditionell und naturnah, umgeben von Bäumen und Pflanzen, was zur entspannten Atmosphäre beiträgt. Einige Bäder bieten sogar einen Blick auf den Fluss. Es macht großen Spaß, die unterschiedlichen Thermalquellen auszuprobieren und für Onsen-Enthusiasten reicht möglicherweise eine Plakette (also drei Quellen) gar nicht, auch wenn man ja zusätzlich noch den eigenen Onsen in der Unterkunft hat.
Nach einem erfrischenden Bad in den heißen Quellen kann man durch den kleinen Ort spazieren, in den Cafés und Bäckereien kleine Snacks genießen und durch die unzähligen Souvenirgeschäfte schlendern. Kurokawa Onsen ist selbst für einen Spa-Ort überdurchschnittlich hübsch und bietet viele Gelegenheiten für schöne Fotos. Es gibt auch ein paar Restaurants im Ort, es ist aber üblich (und eine absolute Empfehlung), in den Ryokan zu Abend zu essen. Die dortigen mehrgängigen Menüs mit regionalen und saisonalen Zutaten sind ein Erlebnis! Wer danach noch nicht zu müde ist, sollte noch einen abendlichen Spaziergang durch den Ort machen. Nach Sonnenuntergang sind viele der Bäder mit Laternen beleuchtet und sorgen so für eine ganz zauberhafte Atmosphäre.
Kurokawa ist mit dem Auto und mit Highway Bussen zu erreichen. Letztere fahren in der Regel mehrmals täglich von Kumamoto oder Beppu aus. Für die Busse ist eine Reservierung notwendig, welche einfach und bequem online gemacht werden kann. Die meisten Unterkünfte sind von der Bushaltestelle aus zu Fuß zu erreichen, allerdings bieten beinahe alle Ryokan auch einen kostenlosen Shuttle-Service an.
Wer also ein wenig Entspannung und Ruhe sucht und eine kleine Auszeit in wundervollem Ambiente genießen möchte, der ist in Kurokawa definitiv richtig.