Higashiyama Onsen

Higashiyama Onsen ist ein beliebter Onsen-Ort, der nicht weit entfernt von Aizu Wakamatsu in der Präfektur Fukushima (Tohoku Region) liegt. Die Stadt ist bereits 1.300 Jahre alt. Wer hier übernachtet, findet neben erholsamen, heißen Bädern auch einen Einblick in das traditionelle Japan.

Der Ort, der angeblich von dem buddhistischen Priester Gyōki gegründet wurde, ist als historisches Onsen-Dorf anerkannt und zählt zu den drei wichtigsten Onsen-Städten des alten Tohoku.

Pure Entspannung in Higashiyama Onsen

Einige größere Hotels und traditionelle Unterkünfte reihen sich am Yu Fluss aneinander, der durch den ganzen Ort fließt. Das umliegende Tal scheint Higashiyama Onsen von der Außenwelt abzuschirmen. Schnell hat man die Gegend zu Fuß erkundet.

Vom nahe gelegenen Seaburi Berg kann man den Bandai Berg und auch den Inawashiro See überblicken. Die Wanderung dorthin dauert ca. 1,5 Stunden. Auch der Haguroyama Yugami Schrein ist zu Fuß zu erreichen. Dieser wurde im Jahr 729 erbaut und man muss zuerst 1.225 Stufen erklimmen, um zu ihm zu gelangen. Er ist dem Gott der Ehe gewidmet und auch hier fließt natürliches heißes Quellwasser.

In einigen der Restaurants in der Stadt wird Pferdefleisch-Sashimi serviert, meist in Kombination mit einer scharfen Sojabohnenpaste. Gerade in Aizu ist dieses außergewöhnliche Gericht sehr bekannt, und entwickelte sich angeblich aufgrund der vielen Packpferde, die für den Transport von Waren und auch Kunden früher genutzt wurden. Dies war zu einer Zeit, als Aizu noch eine Poststation war und viel Handel betrieben wurde.

Ein interessanter Fakt ist ebenso, dass Higashiyama Onsen ein zertifiziertes Geisha-Viertel ist. Die Geisha hier sind lokal als Geigi bekannt und verstehen es, zu unterhalten – unter anderem mit Gesang, Shamisen-Spiel und eleganten Tänzen in Kimonos.

Ein besonderes Highlight ist das Oyukake Festival, welches jährlich am 10. August stattfindet. Hier wandeln auch die Geigi durch die Straßen der Onsen-Stadt und besprenkeln die Zuschauer*innen mit Onsen-Wasser, was Glück bringen soll. Auch beim jährlichen Obon-Fest tanzen sie mit und sorgen für ausgelassene Stimmung.

Pferde-Sashimi ist eine regionale Delikatesse
Pferde-Sashimi ist eine regionale Delikatesse (Foto: Susann Schuster)

Ein ganz besonderer Ryokan

Der Mukaitaki Ryokan fällt alleine schon durch seine Holzkonstruktion auf und den Namen in goldener Schrift an der Seite des imposanten Gebäudes. Er ist einer der berühmtesten Ryokan von Higashiyama Onsen und ein markantes Wahrzeichen der Gegend.

Authentischer kann man kaum übernachten: Die Gästezimmer sind so gestaltet, wie die Zimmer, in denen Adlige auf ihren Reisen in der Edo-Zeit wohnten. Zudem hat man einen wunderschönen Blick auf den großen traditionellen japanischen Garten der Unterkunft und natürlich auch auf den Yu Fluss.

Erholsame Entspannung ist in mehreren Onsen-Bädern möglich und es gibt sogar ein spezielles Bad, welches man sich privat zusammen mit der Familie teilen kann. Die japanische Verpflegung besteht aus lokalen Zutaten und man kann dazu Sake genießen, der ebenso aus der Region kommt.

Higashiyama Onsen im Winter
Higashiyama Onsen im Winter (Foto: Susann Schuster)

Eine Reise wert

Wenn man in Aizu Wakamatsu ist, wird Higashiyama Onsen von dem sogenannten Aizu Loop Bus angefahren. Die Fahrt dauert in etwa 35 Minuten. Wenn man mit dem Auto oder Taxi fährt, sind es ca. 20 Minuten – wer gut durchkommt, schafft es auch in 10 Minuten Fahrt.

Auch wenn man die Gegend um Aizu Wakamatsu entdecken möchte, lohnt sich die Übernachtung in dem Onsen-Ort, um die Tage ausklingen zu lassen. So kann man beide Seiten der Region entspannt erkunden.

In Aizu Wakamatsu ist die Burg Tsuruga unbedingt sehenswert, sowie der Aizu Sazaedo Tempel und die Aizu Samurai Residenz. Wer sich für Sake interessiert, sollte auch die Suehiro Sake Brauerei nicht verpassen. Es gibt also viel zu entdecken!

Burg Tsuruga in Aizuwakamatsu, Fukushima.
Burg Tsuruga in Aizu Wakamatsu, Fukushima. (Foto: Tsurugajo Castle – Raita Futo | CC BY 2.0)

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