Beppu, eine der Top-Städte für heiße Quellen, ist vor allem für die sieben Höllen, auf Japanisch „Jigoku“ 地獄, bekannt.
Diese fotogenen heißen Quellen werden dir definitiv im Gedächtnis bleiben und wenn du in Kyushu unterwegs ist, ist Beppu ohnehin ein sehr beliebtes Reiseziel, welches du nicht verpassen solltest. Eines der Highlights von Beppu ist die Kamado Jigoku, auch bekannt als die „Kochtopf-Hölle“.
Von der JR Beppu Station kannst du die Buslinien 2, 5, 41, 43 nutzen und an der Haltestelle „Umi Jigoku Mae“ aussteigen. Kamado Jigoku ist nur wenige Minuten zu Fuß von der Bushaltestelle entfernt.
Willkommen in der Kochtopf-Hölle von Beppu
Kamado Jigoku hat insgesamt sechs Sehenswürdigkeiten, welche es zu entdecken gibt. Wenn du alle Höllen von Beppu besichtigen willst, kannst du ein Kombiticket für 2.000 Yen kaufen. Dieses ist für zwei aufeinanderfolgende Tage gültig, damit du alles in Ruhe erkunden kannst.
Zudem gibt es mit „Be Beppu“ einen Guide über Beppu, der neben Informationen und Fotos auch viele kostenlose Badetickets und Rabattcoupons bietet. Du bekommst 10 % Rabatt auf das Kombiticket für alle sieben Beppu Höllen plus ein kostenloses Onsen-Ei in Kamado Jigoku. Der Guide kostet 500 Yen und du kannst ihn im Tourismusinformationszentrum der JR Beppu Station bekommen.
Gleich hinter dem Eingang findest du die erste Hölle aus blubberndem, 90 °C heißem Thermalschlamm. Du kannst die Blasen platzen hören, während du einen japanischen Dämonen (Oni) begrüßt. Unter der Statue befindet sich ein Schlot, der bei 100 °C Dampf ausstößt. An der Infotafel steht ein interessanter Hinweis: Wenn du eine brennende Zigarette oder ein Streichholz in die Hand nimmst und mit der brennenden Spitze kräftig in Richtung des Dampfes bläst, nimmt die Intensität des Dampfes sofort zu. So ist es auch mit dem Dampf, der aus den Höllen von Beppu kommt.
Wenn du an der Statue vorbeigehst, findest du dich in einer wunderschönen kobaltblauen Hölle wieder. Diese ist 85 °C heiß und der Dampf steigt in Strömen auf. Schaue dem Schauspiel eine Weile zu, bevor du zur nächsten Attraktion gehst. Es gibt eine Bank, auf der du dich hinsetzen und deine Füße auf den heißen Steinen aufwärmen kannst. Stell nur sicher, dass du deine Schuhe ausziehst. Dann kannst du das heiße Quellwasser in der Nähe nämlich tatsächlich trinken. Achte darauf, dass du nicht zu schnell trinkst, denn das Wasser kann bis zu 80 °C heiß werden.
Ein entspannendes Dampfbad
Wenn dir immer noch nicht warm genug ist, wird ein schönes Dampfbad für deine Füße und Hände dich entspannen. Und schließlich gibt es noch ein Dampfbad für deinen Hals und deine Gesichtshaut. Der Dampf strömt bei 100 °C aus Schläuchen aus, du kannst dein Gesicht also einfach davor halten.
Es gibt einen weiteren Thermalschlamm-Teich mit einer Temperatur von 80 °C. Auch hier kann man Schlammblasen platzen sehen, aber nicht so intensiv wie im vorherigen. Und dann bist du auch schon bei der größten und wahrscheinlich fotogensten Hölle von Kamado Jigoku: ein großer Teich von seidig blauer Farbe. Die Farbe des Teiches wechselt mehrmals im Jahr, von dunkel zu hell und von blau zu grün. Die Erklärung für dieses Phänomen ist noch nicht gefunden worden.
Es gibt einen Schlot, der heißes Wasser mit Dampf versprüht, und dies ist der Spot, an dem die meisten Leute einen Stopp einlegen. Einer der Mitarbeiter pustet mit einer angezündeten Zigarette oder Kerze in den Schlot hinein, wodurch sich die Intensität des Dampfes sofort erhöht, was ein spannendes Schauspiel bietet.
Der letzte Teich besteht ebenso aus Schlamm und hat eine etwas rötliche Farbe, welche auf das im Boden enthaltene Eisen zurückzuführen ist.
Beppus „Onsen Piitan“
Schließlich gibt es noch ein großes Fußbad und ein Geschäft mit Getränken und gedämpften Köstlichkeiten wie Eiern und Gemüse. Natürlich wird hier alles im Höllendampf zubereitet. Etwas ganz Besonderes ist das „Onsen Piitan“ Ei, dessen Schale normal aussieht. Sobald man es aber aufbricht, merkt man den Unterschied: nicht nur die Farbe ist anders, sondern auch der Geschmack ist reichhaltiger und extrem lecker, was daher kommt, dass das Ei 24 Stunden lang im Dampf gegart wird. Täglich werden mehr als 3.000 dieser Spezialitäten verkauft. Am Ausgang kann man sich dann in einem Souvenirladen noch ein Andenken besorgen.
Ein kleiner Geheimtipp
Wenn man Kamado Jigoku durch den östlichen Ausgang verlässt, gibt es noch eine letzte Überraschung. Direkt neben dem Ticketschalter befindet sich ein Gebäude, auf dem „Iyashinoyu“ in Japanisch geschrieben steht. Wenn man eine Kamado Jigoku Eintrittskarte gekauft hat, kann man diesen Onsen kostenlos nutzen. Man muss jedoch am Ticketbüro nach dem Schlüssel fragen. Man kann dann das Bad aufschließen und baden. Danach gibt man beim Verlassen den Schlüssel wieder ab. Hier findest du alle wichtigen Informationen, was du bei einem Onsen-Bad in Japan beachten musst.
Die meisten Leute scheinen dieses versteckte Juwel nicht zu kennen und zudem gibt es auch kein englisches Schild. Dieser Onsen war ursprünglich nur für die Familie des Erbauers gedacht, wurde dann jedoch auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er bietet einen perfekten Abschluss für den Besuch in der Kamado Jigoku.