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Das Ghibli Museum

Für Fans von Japans berühmtesten Animationsstudio ist das Ghibli Museum ein absolutes Highlight. Das Animations- und Kunstmuseum zeigt Ausstellungsstücke von Hayao Miyazakis Studio und befindet sich in Mitaka in der Stadt Tokyo.

Das Ghibli Museum (jap.:三鷹の森ジブリ美術館, mitaka no nori ghibli nijutsukan) ist den Filmen des Animationsstudio Ghibli gewidmet. Es ist nicht nur als Kindermuseum designt, sondern vereint auch Elemente eines Museums für die Kunst und Technik der Animation. Aus diesem Grund kommen nicht nur Kinder und Fans der Filme hier auf ihre Kosten, sondern auch Filmliebhaber und Interessierte der Machart von Filmen.

Das Studio Ghibli

Das Logo des Studio Ghibli
Das Logo des Studio Ghibli (Foto: Laura Scibetta)

Das Studio Ghibli ist ein japanisches Animationsstudio mit Hauptsitz in Tokyo. Es wurde im Jahr 1985 von den Regisseuren Hayao Miyazaki und Isao Takahata sowie dem Produzenten Toshio Suzuki gegründet, nachdem diese 1984 den gemeinsamen Film „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ veröffentlicht haben. Das Studio Ghibli produziert vor allem animierte Spielfilme, aber auch Fernsehfilme, Serien und Werbespots.

Zu den bekanntesten Filmen gehören „Prinzessin Mononoke“, „Das Schloss im Himmel“ und „Mein Nachbar Totoro“. Die Figur Totoro aus diesem Film ist gleichzeitig das Maskottchen des Studios wie auch eine der beliebtesten Figuren Japans. Einer der berühmtesten Filme ist „Chihiros Reise ins Zauberland“, welcher 2002 mit einem Oscar als bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde und lange Zeit der weltweit erfolgreichste Animefilm war.

Hayao Miyazaki war lange Zeit Hauptregisseur des Studios und an den meisten Filmen beteiligt. Als er 2014 in den Ruhestand ging, stellte das Studio Ghibli die Produktion vorübergehend ein. Im Ghibli Museum können vor allem Filme und Ausstellungsstücke der Klassiker des Studios gefunden werden, in wechselnden Ausstellungen wird aber auch über neuere Projekte informiert.

Das Ghibli Museum

Das Ghibli Museum wurde 2001 eröffnet
Das Ghibli Museum wurde 2001 eröffnet (Foto: Laura Scibetta)

Das Museum wurde von Hayao Miyazaki selbst entworfen. Nach dem Motto „Let’s get lost together“ sollen Besucher*innen ganz in das Museum eintauchen und auf diese Weise in die Fantasiewelt und Filmarbeit entführt werden. Das Design ist vom Stil der Filme sowie europäischen Einflüssen geprägt.

Die Planung für das Museum startete 1998 und es wurde im Jahr 2001 eröffnet. Seither zieht es mit seinem unverwechselbaren Design, den vielen berühmten Charakteren, denen man bei einem Besuch dort auf unterschiedlicher Weise begegnet, sowie verschiedenen permanenten und wechselnden Ausstellungen viele Besucher*innen an.

Ein Besuch im Ghibli Museum

Am Eingang des Ghibli Museums wird man von Tororo begrüßt
Am Eingang des Ghibli Museums wird man von Totoro begrüßt (Foto: Laura Scibetta)

Das Museum besteht aus drei Etagen und einer Dachterasse. Besucht man das Museum, so führt der erste Gang an einer riesigen Totoro-Figur vorbei, die in einem alten Ticketschalter sitzt. Es wird gesagt, er erinnert daran, dass Besucher*innen die Karten für das Museum im Voraus kaufen müssen. Man betritt das Museum und befindet sich in einer Eingangshalle, die „The Space of Wonder“ genannt wird. Hier tauscht man sein elektronisches Ticket gegen kleine Filmstreifen, die damals in den Kinos verwendet wurden. Die Decke ist mit einem Fresko-Gemälde bedeckt, welches Charaktere wie Kiki oder Nausicaä zeigt.

Von hier aus führt eine Treppe in die Haupthalle des Museums. Dieser Freiraum erstreckt sich über die gesamte Höhe des Museums und wird durch eine bemalte Glaskuppel abgeschlossen. Auch die Fenster des Museums verfügen über Glasmalereien, die Szenen aus den Filmen zeigen. In der Halle befinden sich außerdem überbrückte Durchgänge, kleine Balkone und ein Gewirr aus Treppen, die in die höher liegenden Stockwerke führen.

Von der Haupthalle aus kann man einen Ausstellungsraum betreten, der die Filme des Studios vorstellt und über die Machart und Techniken der Filme informiert. Zudem befindet sich auf dieser Etage das „Saturn Theater“, ein kleines Kino, welches extra für das Museum produzierte Kurzfilme zeigt. Auch dieser Raum ist kunstvoll im Design der Filme verziert.

Geht man über eine der vielen Treppen in den zweiten Stock, so findet man hier fünf Räume unter dem Motto „Where a Film is Born“, die eine Nachbildung von Hayao Miyazakis Arbeitszimmer sind. Hier findet man Skizzen der Filme, Bücher und weitere Ausstellungsstücke. Liebevoll inszenierte Details wie Hausschuhe, private Fotos oder eine halb ausgetrunkene Kaffeetasse lassen den Anschein erwirken, dass hier bis vor wenigen Minuten noch gearbeitet wurde. Ebenfalls auf dieser Etage befindet sich ein spezieller Ausstellungsraum, der wechselnde Ausstellungen aktueller Filme zeigt.

In der dritten Etage finden vor allem Kinder ein tolles Highlight: eine Nachbildung des Katzen-Busses aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“. Kinder bis zum Alter von 12 Jahren können auf und in dem Bus spielen. Nebenan befindet sich der Lesesaal „Tri Hawks“. Der Name ist ein Wortspiel mit Mitaka (jap.: 三鷹), was wörtlich übersetzt „drei Falken“ bedeutet. Hier kann man Bücher, die von Hayao Miyazaki empfohlen wurden, lesen und kleine Souvenirs kaufen. Eine große Auswahl an Andenken und Studio Ghibli Artikeln findet man auch im Souvenir-Shop „Mamma Aiuto“, benannt nach den Piraten im Film „Porco Rosso“.

Ein Roboter aus dem Film "Das Schloss im Himmel" wacht über das Museum
Ein Roboter aus dem Film „Das Schloss im Himmel“ wacht über das Museum (Foto: Laura Scibetta)

Von der dritten Etage aus kann man über eine Wendeltreppe den Dachgarten erreichen. Hier befindet sich die fünf Meter große Statue eines Roboters aus dem Film „Das Schloss im Himmel“, welcher als Wächter des Museums angesehen wird. Vom angelegten Dachgarten hat man zudem einen tollen Blick auf das Museum und den angrenzenden Inokashira Park.

Auf dem Museumsgelände befindet sich zudem noch das „Straw Hat Cafe“, welches an die Hutmacherin Sophie aus dem Film „Das wandelnde Schloss“ erinnert. Hier kann man herzhafte und süße Speisen sowie Getränke finden und bei schönem Wetter sogar draußen sitzen.

Das Ghibli Museum verfügt zudem über Toiletten, Schließfächer, einen Aufbewahrungsraum für Kinderwagen und ist, bis auf die Dachterrasse, für Rollstuhlfahrer zugänglich. Weitere Informationen auf Englisch können auf der offiziellen Webseite gefunden werden.

Weitere Informationen

Blick von der Dachterasse auf das Ghibli Museum
Blick von der Dachterasse auf das Ghibli Museum (Foto: Laura Scibetta)

Die Tickets für das Museum können nur im Voraus gekauft werden. Der Eintritt kostet ¥1.000 (ca. 8,10 Euro) für Erwachsene, ¥700 für Kinder im Alter von 13-18 Jahren, ¥400 für 7-12-Jährige und ¥100 für Kinder im Alter von 4-6 Jahren. Kinder unter vier Jahren haben freien Eintritt. Eine Person kann bis zu sechs Eintrittskarten kaufen. Die Tickets können bei Auslandsbüros der japanischen Reiseagentur JTB oder über die Ticketseite von Lawson Entertainment gekauft werden. Besucher*innen sollten frühzeitig planen, da die Tickets nur für einen bestimmten Zeitraum verkauft werden.

Bei JTB beginnt der Ticketverkauf am ersten Tag eines Monats für den Eintritt, der drei Monate später beginnt. Beispielsweise können Tickets für den Monat Oktober am 1. Juli gekauft werden. Bei Lawson gehen die Tickets am 10. jedes Monats um 10:00 Uhr japanischer Zeit für den Folgemonat online. Zum Beispiel werden Tickets für den Monat Juli am 10. Juni verkauft.

Am Eingang wird manchmal nach einem Identitätsnachweis gefragt, weshalb man seinen Ausweis oder Reisepass mitnehmen sollte. Für den Eintritt in das Museum gelten einige Regeln, die wichtigste jedoch ist, dass in Innenräumen des Museums das Fotografieren sowie Filmen untersagt ist. Lediglich draußen und auf der Dachterrasse ist dies erlaubt.

Obwohl das Museum sowohl von Japanern als auch von ausländischen Gästen besucht wird, sind die Erklärungstafeln alle auf Japanisch geschrieben. Es gibt jedoch eine englische Broschüre, die die wichtigsten Highlights erklärt und man kann sich bei weiteren Fragen zudem an die Mitarbeiter wenden, von denen einige Englisch sprechen.

Das Ghibli Museum befindet sich in Mitaka im Westen von Tokyo. Es liegt am westlichen Ende des Inokashira Parks und kann von den nächstgelegenen Bahnhöfen sowohl zu Fuß bei einem Spaziergang durch den Park sowie mit lokalen Bussen erreicht werden. Vom Bahnhof Kichijoji kann man durch den Park laufen oder mit dem Bus fahren. Von der Station Mitaka bietet sich der Shuttlebus an. Eine Busfahrt vor Ort kostet ¥210 (ca. 1,70 Euro).

Wer von Zentrum Tokyos aus anreist, kann nach Kichijoji oder Mitaka fahren. Kichijoji kann mit der Inokashira Linie vom Bahnhof Shibuya in ca. einer halben Stunde für ¥200 (ca. 1,62 Euro) erreicht werden. Vom Bahnhof Shinjuku aus erreicht man Mitaka in knapp 20 Minuten mit der Chuo Linie und zahlt ¥220 (ca. 1,78 Euro).

Fans des Studio Ghiblis finden in Japan außerdem viele Orte, die als Inspiration für die Filme dienten oder von den Filmen inspiriert worden sind.

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