Komoro ist eine ehemalige Poststation und spätere Burganlage in der Präfektur Nagano. Bei einer virtuellen Tour kann man die Geschichte und Kulinarik der Gegend erleben.
Mit etwas über 40.000 Einwohnern ist die Stadt Komoro im Norden der Präfektur Nagano auf Japans Hauptinsel Honshu eher klein. Sie liegt am Chikuma Fluss in ist von umliegenden vulkanischen Bergen umgeben. Sie besitzt eine historische Altstadt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Neben einer großen Gartenanlage und den Ruinen der gleichnamigen Burg ist Komoro vor allem für die Jahrhunderte alte Tradition des Anbaus von Buchweizen und der damit verbundenen Herstellung von Soba Nudeln bekannt.
Komoro – von der Poststation zur Burganlage
Bis zur Edo Zeit gab es einige wichtige Handelsrouten, welche die Stadt Edo selbst (das heutige Tokyo) mit wichtigen anderen japanischen Handelsstädten wie beispielsweise Kyoto verbanden. Neben den 5 größten und wichtigsten Straßen gab es noch einige kleinere, wie die Hokkoku Kaido, welche die heutigen Städte Karuizawa (Nagano) und Joetsu (Niigata) miteinander verbindet. Entlang dieser Handelsrouten gab es damals die sogenannten Shukuba (宿場). Diese fungierten wie Post- beziehungsweise Raststationen und hatten vor allem den Zweck, die auf den Handelsstraßen reisenden Menschen mit Unterkunft und Verpflegung zu versorgen.
Komoro war eine solche Poststation auf der Hokkoku Kaido. Als Komoro-shuku (das -shuku, beziehungsweise -juku deutet auf die Funktion als Poststation hin) war sie der erste Halt auf der Route. 1554 gelangte die Gegend unter den Einfluss von Takeda Shingen, einem bedeutenden Feldherren der japanischen Geschichte. In dieser Zeit wurde die Burg Komoro erbaut und nur wenig später entwickelte sich eine kleine Stadt rund um das Gelände.
Unter dem Tokugawa Shogunat wurde die Burganlage weiter ausgebaut und auch traditionelles Handwerk wie die Produktion von Soba (Nudeln aus Buchweizen) und Sake wurde betrieben. Zwar wurde die Burg in der Meiji Zeit mit dem Ende des Shogunates großteils abgetragen, allerdings sind Teile davon, insbesondere zwei der Tore, noch immer vorhanden und Teil des heutigen Kaiko-en Gartens.
Virtuelle Tour durch die historische Stadt
Wer Komoro und die Geschichte der Stadt kennenlernen möchte, kann dies im Rahmen einer virtuellen Tour tun, die durch die dortige Altstadt führt und Teilnehmer*innen einen Blick in die langjährigen Traditionen der dort lebenden Menschen gibt. Bei einer Tour durch kleine Ryokan Unterkünfte, Sake Brauereien und lokalen Produzenten von Soba Nudeln kann man so tief in die Kultur der Stadt eintauchen.
Die virtuelle Tour ist kostenlos und erfolgt in Zusammenarbeit mit SAVOR Japan über den Youtube Kanal von Japan Travel. Sie findet in englischer Sprache statt.
Das Live Event findet am Samstag, den 23. Oktober 2021 um 6:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr japanischer Zeit) statt. Die Aufnahme bleibt auch nach dem Event weiter verfügbar und kann nachträglich angesehen werden.
Programm der virtuellen Tour
06:00 – Begrüßung am Otemon Tor der Burg Komoro
06:10 – Vorstellung des Kumeya, einer Unterkunft aus der Edo Zeit
06:15 – Soba Verkostung im Choji-an
06:30 – Rikscha Fahrt entlang der ehemaligen Hokkoku Kaido Route
06:40 – Kogakuji Tempel
06:50 – Verabschiedung, Q&A
Über SAVOR Japan
Gegenden, in denen man in Japan authentische Kulinarik erleben kann, sind vom japanischen Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei als „Savor Japan“ ausgewiesen (vom Englischen savor – genießen).
SAVOR Japan möchte Reisende dazu ermutigen, die Kulinarik in ländlichen Teilen Japans zu genießen. Dabei legt die Organisation den Fokus meist auf sehr kleine und oft unbekannte und sehr ländlich geprägte Gemeinden, in denen die Esskultur eng mit dem täglichen Leben verbunden ist. So soll ein tieferes Verständnis für die japanische Kultur und Tradition entstehen.
Wer Lust auf weitere virtuelle Touren hat, kann hier mehr über Ine, das Fischerdorf an Kyotos Küste, erfahren und auf virtuelle Reise gehen.