Auf dem sogenannten Shimanami Kaido kann man auf ca. 70 Kilometern Länge das Meer mit dem Rad überqueren. Entlang dieses außergewöhnlichen Weges stehen Leihfahrräder zur Verfügung.
Zwischen der Insel Shikoku und Honshu, der Hauptinsel Japans, liegt das Seto-Binnenmeer. Dazwischen befinden sich viele kleinere und größere Inseln, welche Imabari in Ehime und Onomichi in Hiroshima verbinden. Die Inseln sind durch den Shimanami Kaido miteinander verbunden, eine Schnellstraße mit spektakulären Brücken.
Die Grenze zwischen den Präfekturen Ehime und Hiroshima liegt genau in der Mitte. Zur Präfektur Ehime gehörenden die Inseln Oshima, Hakatajima und Omishima, welche die größten des Shinmanami Kaido sind. Über die Grenze nach Hiroshima führt die Straße über die Inseln Ikuchijima, Innoshima und Mukaishima.
Radfahren auf dem Shimanami Kaido
Die Straße ist Teil des japanischen Autobahnsystems, weshalb Mautgebühren bei der Nutzung anfallen. Im Gegensatz zu den meisten Schnellstraßen verfügt der Shimanami Kaido neben der Autospur auch über eine Fahrspur für Fußgänger und Radfahrer, die jedoch nur auf die Brückenabschnitte beschränkt ist.
Sobald die Schnellstraße eine Insel erreicht, teilt sich die Fußgänger- und Radfahrerstrecke ab und führt separat auf die Insel, während die Schnellstraße weiter durch Tunnel und Berge geht.
Die beste Möglichkeit, den Shimanami Kaido zu überqueren, ist mit dem Fahrrad. Die Strecke ist an einem Tag machbar und nicht ausschließlich etwas für Profi-Radfahrer. Wenn man es lieber gemütlicher angehen möchte, plant man am besten zwei Tage ein, um noch genügend Zeit für Fotos zu haben. Auch E-Bikes können genutzt werden, müssen jedoch zur Ausgangsstation zurückgebracht werden.
Natürlich lohnt sich auch eine Fahrt mit dem Auto oder Motorrad, aber mit dem Fahrrad kann man überall anhalten und einfach die Landschaft genießen. Besonders die Morgensonne und am Abend der Sonnenuntergang bieten einen wunderschönen Anblick. Wenn man lieber sein eigenes Rad nutzen will, und keins ausleihen möchte, so ist dies auch gar kein Problem.
Aufgrund der Gezeiten, der komplexen Topografie, sowie der Kanäle und Meerengen, gibt es sehr starke Strömungen im dortigen Meer. Sobald die Flut kommt, ist die Wasseroberfläche mit Strudeln übersät. Aufgrund der unterschiedlichen Höhen des Meeresbodens wirkt das Wasser wie gespalten und bietet ein faszinierendes Schauspiel.
Bei der Orientierung auf dem Shimanami Kaido kann man der blauen Linie folgen, welche die empfohlene Fahrradroute vom Bahnhof Onomichi zum Bahnhof Imabari anzeigt. So geht man garantiert nicht verloren und fährt abseits des Verkehrs und in der Nähe der wunderschönen Landschaft des Seto-Binnenmeeres. Generell kann man die gesamte Strecke mit dem Rad fahren, oder kleine Abschnitte fahren, und dann mit dem Boot oder Bus zum Ausgangsort zurückkehren.
Im Wandel der Jahreszeiten
Egal welches Transportmittel man für die Überquerung des Shinmanami Kaido benutzt, man sollte auf jeden Fall etwas Zeit einplanen, um die einzelnen Inseln zu erkunden. Zu jeder Jahreszeit gibt es etwas zu sehen und zu erleben. Gerade für Fotografen und Vogelbeobachter sind die verschlungenen Küstenlandschaften ideal. Die Inseln sind auch bekannt für ihre wunderschöne Kirschblüte, die Anfang April die Hänge der Inseln Pink färbt.
Wenn man den Shimanami Kaido mit dem Fahrrad erkundet, ist es empfehlenswert, sich auf jeden Fall vor der starken Sonne, dem oft heftigen Wind und natürlich vor Hitze und Kälte zu schützen. Vor allem, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte man zu jeder Jahreszeit daran denken, genug zu trinken. Auf allen Inseln gibt es dafür Getränkeautomaten, jedoch nicht auf den Brücken.
Einzelhandelsgeschäfte, Gasthäuser und ähnliche Einrichtungen stellen oftmals Rastplätze zur Verfügung, an denen sich Radfahrer frei bewegen und anhalten können. Neben Luftpumpen, Fahrradständern, Bänken und Ähnlichem stellen sie auch Trinkwasser und Toiletten zur Verfügung.
Beim Radfahren in Japan muss man einiges beachten, und Regeln und Gesetze sollten immer befolgt werden.