Die Perleninsel Mikimoto befindet sich in der Präfektur Mie und wurde nach Kokichi Mikimoto benannt, der hier die weltweit erste vollrunde Zuchtperle erschuf.
Die Perleninsel Mikimoto liegt etwa 5 Gehminuten vom Bahnhof Toba Kintetsu entfernt und befindet sich damit ganz in der Nähe der bekannten Stadt Ise. Man erreicht Mikimoto über eine überdachte Brücke, die vom Festland auf die Insel führt. Grüne Bäume und gepflegte Gärten bilden eine wunderschöne Kulisse, um Kokichi Mikimotos Vermächtnis an die Stadt Toba und den Rest der Welt zu erforschen.
Tobas berühmtester Sohn
Auf der Insel steht eine Statue von ihrem Namensgeber, Kokichi Mikimoto, und in der Kokichi-Gedenkhalle kann man mehr über sein Leben erfahren. Er war der älteste Sohn einer Familie, die in Toba ein Nudelgeschäft betrieb. Er verließ die Schule mit 15 Jahren und verkaufte Gemüse, um die Familie zu unterstützen. Später engagierte er sich in einem Unternehmen, das Perlenaustern in der Nähe von Bentenjima züchtete. Schließlich schuf er 1893 die erste Zuchtperle der Welt auf der heutigen Perleninsel.
Die ersten Zuchtperlen waren nur Halbperlen, die als „Mabes“ bekannt waren, aber nach vielen Versuchen und Irrtümern war er schließlich in der Lage, diese perfekt kugelförmig herzustellen. Mikimotos Geschäft in Ginza wurde 1899 eröffnet, und 1908 wurde das Patent für die Zucht kugelförmiger Perlen erteilt.
Mikimoto wuchs in einer Hafenstadt auf, die während der Meiji-Ära viel internationalen Verkehr erlebte, und hatte die Vision, gute Beziehungen zwischen Japan und dem Rest der Welt aufzubauen. Im Laufe der Jahre empfing er unzählige ausländische Besucher auf seiner Insel. Zu den prominenten Besuchern gehörten Königshäuser, Aristokraten, Politiker, Botschafter, Minister und viele andere bedeutende internationale Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft.
Erfahre mehr über die Perlenzucht
Wo könnte man den Prozess der Perlenkultivierung besser entdecken als auf der Insel, auf der alles begann? Im Perlenmuseum kannst du das Wachstum von dem Moment an verfolgen, in dem das Fragment der Muschel chirurgisch implantiert wird, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie geerntet und nach ihrer Qualität beurteilt wird. Die strenge Qualitätskontrolle ist eines von Mikimotos Geheimnissen für seinen Erfolg.
Besucher*innen können hier selbst testen, ob sie Zuchtperlen optisch von echten Perlen unterscheiden können. Das Museum bietet zudem eine gute Mischung aus Exponaten, audiovisuellem Material, Objekten zum Anfassen und Anschauen, und es gibt auch englische Erklärungen dazu. Das Personal steht ebenso für Fragen zur Verfügung.
Im Gebäude neben dem Museum befindet sich übrigens die sogenannte Pearl Plaza. Hier kannst du Souvenirs und Schmuck kaufen, und im zweiten Stock gibt es auch ein Restaurant mit Blick auf die Toba Bucht.
Ausstellung von antikem Schmuck
Man kann ebenso eine Sammlung von antikem Schmuck und Kunstwerken mit Perlen betrachten. Es gibt einige wirklich atemberaubende Stücke, darunter ein großes Modell der amerikanischen Freiheitsglocke und einen Globus aus Perlen. Zudem werden auch zwei Kronen und eine fünfstöckige Pagode ausgestellt.
Neben diesen beeindruckenden Kunstwerken umfasst die Sammlung auch Schmuck aus zweitausend Jahren Geschichte. Der Großteil des Schmucks stammt aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert, aber es gibt auch eine Reihe älterer Stücke. Das älteste ist eine römische Halskette.
Die Ama-Taucherinnen
Die Ama-Taucherinnen spielten eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Industrie. Sie sammelten die Austern zur Anpflanzung und brachten sie danach wieder in den Ozean zurück. Bei Ebbe oder Taifunen brachten sie die „Juwelen des Meeres“ in Sicherheit. Ohne die Ama-Taucherinnen hätte sich die Zuchtperlenindustrie nie entwickeln können.
Du kannst die Ama vom Boot aus beim Tauchen beobachten, während du in einem gemütlichen Raum mit Blick auf das Meer sitzt und dir eine Erklärung auf Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Spanisch, Italienisch, Koreanisch oder Chinesisch anhörst. Achte unbedingt auf das charakteristische Pfeifen, mit der Ama-Taucherinnen ihre Atmung kontrollieren.
Wenn du nach diesem traditionellen Schmuck doch lieber moderne Kunst entdecken magst, dann kannst du vielleicht auch bei der Kunstinsel Naoshima vorbeischauen.