Omihachiman ist eine kleine Stadt am Biwa See in der Präfektur Shiga. Mit ihren Bootsfahrten auf dem dortigen Kanal ist sie ein Geheimtipp.
Im Gegensatz zu anderen beliebten Kanalstädten wie Kurashiki oder Yanagawa hat Omihachiman in der Präfektur Shiga eine sehr ruhige Atmosphäre, da größtenteils Einheimische dieses Kleinod kennen. Wenn man die Harmonie der Natur erleben möchte, ist man hier genau richtig. Touristenmassen sucht man hier in der Regel vergebens, was den Ort zu einem regelrechten Geheimtipp macht.
Um hierher zu gelangen, nimmt man den Bus 34 Chomeijicho (長命 寺 線) vom JR Bahnhof Omihachiman aus und fährt 10 Minuten bis zur Haltestelle Honenbashi-wasen-noribakuchi (豊 年 橋 和 船 の り ば 口).
Kanalfahrt in Omihachiman
Omihachiman ist für ihre gut erhaltene Altstadt und ihren Kanal bekannt, auf dem Besucher*innen traditionelle Bootsfahrten durch das historische Stadtbild genießen können. Während man entlang der kleinen Kanäle fährt, die sich durch den ganzen Ort Omihachiman schlingen und im Sainoko See enden, kommt man vorbei an grünen Wiesen und Hügeln. Die vielen alten Holzbrücken und Gebäude lassen einen dabei ins alte Japan eintauchen.
Wenn man Glück hat, darf man am Ende der Tour kurz die Ruder selbst in die Hand nehmen. Die Bootsführer sind meistens sehr freundlich und nehmen sich Zeit für jegliche Fragen, manche singen sogar ab und zu ein paar traditionelle japanische Lieder.
In der Regel gehen die Boote täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr und eine Fahrt dauert zwischen 30 und 40 Minuten. Zudem gibt es zwei Arten von Booten – zum einen solche, die von einem Gondoliere von Hand fortbewegt werden und solche, die mit einem Motor versehen sind. Pro Person kostet die Fahrt mit dem traditionellen Boot um die ¥1000 (etwa 7,60 Euro). Damit liegt der Preis im Vergleich unter denen anderer Bootsfahrten in Japan. Wer kein Japanisch spricht, findet mit Sicherheit ebenfalls Gefallen an der Fahrt, allerdings sprechen die Gondoliere in der Regel kein Englisch.
Die Fahrten finden in der Regel das ganze Jahr über statt, von Dezember bis März allerdings sollte man vorab reservieren, da dann nicht so viele Boote verfügbar sind. In jedem Fall lohnt sich ein Anruf oder ein Blick auf die Website, diese ist jedoch nur auf Japanisch.
Geschichte der Stadt
Omihachiman erlangte während der Feudalzeit als Stützpunkt der örtlichen Kaufleute Bedeutung, deren Handelsaktivitäten im ganzen Land berühmt waren und ihnen großen Reichtum bescherte. Als Handelszentrum hatte sie eine ideale Lage, da sie sich an zwei der wichtigsten Handelsrouten der damaligen Zeit befand. Zum einen war die Nakasendo-Straße wichtig, die Kyoto mit Tokyo verband, und zum anderen lag Omihachiman an der Schifffahrtsroute, die die Küste des Japanischen Meeres über den Biwa See mit Kyoto verband.
Während der Edo-Periode steigerten die Kaufleute ihr Vermögen und konnten ihre Geschäfte ausweiten, um Waren im ganzen Land zu verkaufen. Diese Handelsgeschichte kann man heute noch in der Altstadt sehen, wo es zahlreiche Gebäude gibt, die in früheren Jahrhunderten als Wohnhäuser und Geschäfte dienten. Neben dem Kanalbereich und der alten Stadt kann man auch den Berg Hachiman erkunden, dessen Gipfel leicht über eine Seilbahn zu erreichen ist. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und den Biwa See. Der Gipfel, auf dem sich früher die Burg Hachiman befand, bietet heute Wanderwege mit Aussichtspunkten, einem Tempel und einigen Burgruinen.
Wer Idylle abseits der üblichen Touristenziele sucht, der findet auch im kleinen Fischerdorf Ine ein tolles Reiseziel. Es liegt nicht weit vom Biwa See entfernt an der Küste der Präfektur Kyoto und bietet kleine Bootshäuser und traditionelles japanisches Flair.