Narita Omotesando ist der Weg zum bekannten Naritansan in Chiba, dem wichtigsten Tempel der Präfektur, und wird zu Neujahr gerne als Pilgerpfad genutzt.
Oft verwundert es Reisende, dass das neue Jahr in Japan erstaunlich leise gefeiert wird und es weder Feuerwerke noch große Feiern gibt. Stattdessen ist Neujahr in Japan viel mehr ein Familienfest, bei dem es darum geht, die Verwandten zu besuchen und im Kreis der Familie zu feiern.
Eines aber darf bei den Neujahrsfeierlichkeiten auf keinen Fall fehlen: Hatsumode: der erste Tempelbesuch im neuen Jahr. Kurz nach Mitternacht läuten die Glocken in den buddhistischen Tempeln und liefern damit sozusagen den Startschuss für den Besuch.
Der Narita Tempel in Chiba
Eine der bekanntesten Tempel für Hatsumode ist der Naritasan Shinsho-ji Tempel in der Präfektur Chiba, welcher jährlich etwa drei Millionen Besucher*innen in der Zeit vom ersten bis zum dritten Januar zählt. Der Tempel ist so beliebt, dass die Menschen in Scharen dort hinreisen, um für Glück im neuen Jahr zu beten.
Die Straße, welche zum Tempel führt, wird Narita Omotesando genannt und ist zu Neujahr beinahe so beliebt, wie der Tempel selbst.
Das Wort omotesando wird generell für Wege benutzt, die zu Tempeln oder Schreinen führen. Der 800 Meter lange Narita Omotesando ist heute der letzte Abschnitt, den die Menschen auf dem Weg zum Tempel zurücklegen müssen. In der Edo-Zeit pilgerten viele Menschen noch zu Fuß von Tokyo hierher, um für das neue Jahr zu beten.
Daher gab es entlang des Weges viele Essensstände, die vor allem unagi (gegrillten Aal) verkauften, um die teilweise erschöpften und hungrigen Pilger*innen zu versorgen. Heutzutage findet man mehr als 150 Läden auf der Narita Omotesando, die eine Vielzahl an unterschiedlichen Leckerbissen anbieten. Dennoch sind auch heute noch etwa 60 davon Stände, an denen wie damals gegrillter Aal verkauft wird.
Attraktionen an der Narita Omotesando
Weitere berühmte Waren, die man auf der Narita Omotesando finden kann, sind Yokan (Süßspeise aus roten Bohnen), Senbei ( Reiscracker, aus Chiba Reis hergestellt), Teppozuke (eingelegte Uri Melonen, mit grünem Cayennepfeffer und Shiso Blättern gefüllt), und nicht zu vergessen, Sake. In den Läden und Ständen findet man auch Kunsthandwerk, wie gewebte Körbe oder maßgefertigte Essstäbchen, die gerne als Mitbringsel für Freunde oder Familienangehörige gekauft werden, die die Pilgerreise nicht machen konnten.
Eine weitere Besonderheit sind die unzähligen Daruma Puppen, die man hier überall findet. Diese Puppen sind besonders zu Neujahr sehr beliebt und sollen dabei helfen, Wünsche zu erfüllen: Diese roten Puppen, welche dem Gründer des Zen Buddhismus nachempfunden wurden, haben beim Kauf noch keine Pupillen aufgemalt. Wenn man ein Ziel oder einen Wunsch für das neue Jahr hat, dann soll man sich dies vor Augen führen, während man das linke (und zwar NUR das linke) Auge selbst bemalt.
Das rechte Auge wird nämlich erst dann ausgefüllt, wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Daruma Puppen sind somit ein beliebtes Geschenk zu Neujahr und damit ein gerne gekauftes Souvenir am Narita Tempel.
Andere japanische Neujahrstraditionen beinhalten das Kaufen von Omamori, welche als Glücksbringer beim Tempel verkauft werden. Es gibt viele Designs und Funktionen für die Omamori, wie zum Beispiel das Erreichen von guten Noten oder Gesundheit im neuen Jahr. Glücklicherweise bieten einige Läden auch Übersetzungen an, sodass man auch ohne Japanischkenntnisse den passenden Glücksbringer kaufen kann.
Mehr Informationen zur Narita Omotesando und weiteren Attraktionen in der Umgebung des Tempels finden sich auf der Website der Stadt Narita.
Wer sich generell für den Besuch von Schreinen und Tempeln interessiert, aber nicht genau weiß, wie man sich dort richtig verhält, der findet hier wertvolle Tipps zu Etiketten in Japans Tempeln und Schreinen.