Nagoro ist ein kleines Dorf im Iya Tal der Präfektur Tokushima, das für die vielen lebensgroßen Strohpuppen bekannt ist, die hier überall zu finden sind.
Das Iya Tal befindet sich im unberührten Teil von Tokushima und ist mit dem Auto einfacher zu erreichen, als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Dorf Nagoro liegt unterhalb des Berges Tsurugi, welcher der zweithöchste Berg im Westen Japans ist. Es gibt nur wenige Busse in der Region, die durchschnittlich nur vier Mal am Tag zwischen dem Bahnhof Awa-Ikeda oder Oboke zum Kubo Terminal fahren, von wo aus ein Bus nach Nagoro und weiter ins Tal hinein geht.
Willkommen im Dorf der Strohpuppen
Wenn man mit dem Bus anreist, dauert die gesamte Fahrt vom Bahnhof Awa-Ikeda nach Nagoro fast drei Stunden. Am Eingang des Dorfes werden Besucher*innen direkt von den berühmten Strohpuppen begrüßt. Diese befinden sich überall in Nagoro und sorgen dafür, dass der kleine Ort wesentlich belebter wirkt, als er eigentlich ist. Denn auf ca. 400 Strohpuppen kommen gerade einmal 30 Einwohner*innen.
Die Charaktere reichen von Bauern über Holzfäller und Kinder. Die Puppen wurden von der Künstlerin Tsukimi Ayano erschaffen, die einst hier lebte, als das Dorf noch mehr Einwohner hatte. Vor 17 Jahren zog sie zurück in ihr Heimatdorf und beschloss, Strohpuppen in Erinnerung an die ehemaligen Bewohner*innen der Stadt herzustellen.
Das Dorf ist sehr abgeschieden und wird nur selten von Touristen besucht. Dementsprechend untouristisch ist es und man darf sich nicht wundern, wenn man beim Spazierengehen von Puppen und Bewohner*innen gleichermaßen gemustert wird. Wer sich also nicht vor den lebensgroßen Strohpuppen fürchtet, der findet hier auf einer Tour durch Shikoku ein wirklich ungewöhnliches Reiseziel.
Gerade, wenn man abseits der Touristenpfade unterwegs sein möchte, ist dies der ideale Ort für einen Abstecher. Wer in der Gegend unterwegs ist, findet hier weitere Attraktionen in der Präfektur Tokushima, die sich bei einer Reise ins Japan abseits der üblichen Touristenpfade lohnen.