Iriomote erleben

Die Insel Iriomote ist das perfekte Reiseziel für all diejenigen, welche Natur genießen möchten und im Freien aktiv sein wollen. Hier gibt es unberührte Wälder, Flüsse und Mangrovensümpfe, so weit das Auge reicht.

Iriomote ist die größte der Yaeyama-Inseln in Japan und die zweitgrößte der Präfektur Okinawa, nach der Insel Okinawa selbst. Auf dieser abgelegenen Insel gibt es eine reiche Vielfalt an Lebewesen, darunter die vom Aussterben bedrohte Iriomote-Wildkatze. Iriomote ist zudem Teil des Iriomote-Ishigaki-Nationalparks, des südlichsten Nationalparks in Japan.

Die Yaeyama-Inseln sind eine Inselgruppe im Südwesten der Präfektur Okinawa, nahe Taiwan. Sie sind bekannt für ihr subtropisches Klima, ihre Korallenriffe und ihre spannende Kultur. Zu den Inseln gehören: Ishigaki, Iriomote, Taketomi, Kohama, Kuroshima, Hateruma, Yonaguni und einige kleinere Inseln.

Mitten im Dschungel von Iriomote (Foto: Hitoshi Suzuki, Unsplash)
Mitten im Dschungel von Iriomote (Foto: Hitoshi Suzuki, Unsplash)

Kultur und Geschichte von Iriomote

Kultur und Geschichte der Insel Iriomote sind von ihrer Lage in den Subtropen, ihrer Abgeschiedenheit vom japanischen Festland und ihrer Verbindung zu Okinawa und Taiwan geprägt.

Einige der Merkmale der Kultur und Geschichte von Iriomote sind:

  • Der Iriomote-Dialekt der Yaeyama-Sprache wird von einigen Einwohner*innen der Insel heute noch gesprochen. Die Yaeyama-Sprache ist eine Ryukyu-Sprache, die eng mit dem Okinawanischen und Japanischen verwandt ist. Allerdings enthält sie viele eigene Wörter und Ausdrücke, welche einzigartig sind.
  • Zwischen 1889 und 1959 war die Kohlemine auf der Insel die Haupteinkommens- und Beschäftigungsquelle für die Inselbewohner. Das Bergwerk befand sich im Inneren von Iriomote, und die Arbeiter mussten unter harten Bedingungen arbeiten. Aufgrund des Rückgangs der Kohlenachfrage und der Entdeckung von Öl wurde die Mine letztendlich geschlossen.
  • Auf Okinawa werden Bräuche gepflegt, wie z. B. das Spielen der Sanshin (eines dreisaitigen Zupfinstruments). Auch hier feiert man Obon und ehrt die Ahnen. Zudem haben die Inselbewohner*innen auch einen ausgeprägten Sinn für Gemeinschaft und gegenseitige Hilfe sowie Respekt für Natur und Umwelt.
  • Der UNESCO-Status des Weltnaturerbes wurde der Insel im Jahr 2021 zusammen mit drei anderen Gebieten in Okinawa und Kagoshima verliehen. Die Insel wurde für ihren urzeitlichen subtropischen Wald, ihren Mangrovenwald, ihre Korallenriffe und ihre gefährdeten Arten wie die Iriomote-Wildkatze und die Iriomote-Bergziege anerkannt.

Eine ganz besondere Wildkatze

Die Iriomote-Wildkatze ist eine Unterart der Leopardenkatze. Man trifft sie ausschließlich, wie der Name schon sagt, auf Iriomote an. Sie ist äußerst selten und stark gefährdet. Es gibt weniger als 250 erwachsene Exemplare in freier Wildbahn, wodurch sie auch als nationaler Schatz gilt.

Den Einwohner*innen liegt es daher besonders am Herzen, dieses Tier und seinen Lebensraum zu respektieren und zu schützen. Es gibt auch ein Museum auf der Insel, was sich dieser kleinen Katze widmet (Iriomote Wildlife Conservation Center).

Die Iriomote-Katze wurde 1965 von Yukio Togawa entdeckt. 1967 wurde sie erstmals von Yoshinori Imaizumi, dem Direktor der zoologischen Abteilung des nationalen Museums für Natur und Wissenschaft in Tokio, beschrieben. Vorher war sie auf der Insel nur als yamamayaa bekannt, was so viel heißt wie: die Katze in den Bergen.

Iriomote Wildkatze
Iriomote Wildkatze, welche nach ihrem Tod präpariert wurde (Purplepumpkins, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Selbst aktiv werden

Vor Ort kann man sich jedoch nicht nur auf die Spuren von außergewöhnlichen Katzen begeben oder viel Kulturelles lernen, sondern sich auch sportlich betätigen.

Diese Aktivitäten werden besonders gerne unternommen:

  • Wanderungen und Wasserfälle: Hier gibt es diverse Wasserfälle, welche man z.B. wandernd entdecken kann. Am bekanntesten sind die Pinaisara-Wasserfälle, da diese die höchsten der Präfektur Okinawa sind. Zudem gibt es auch die Kampire-Wasserfälle und die Mariudo-Wasserfälle und noch ein paar kleinere Wasserfälle. Einige von ihnen kann man mit einem Boot oder auch einem Kajak erreichen. Auf Iriomote werden zahlreiche geführte Touren angeboten und die Wanderwege variieren in Schwierigkeit und Länge. Einige der Touren darf man nur mit Guide oder spezieller Genehmigung unternehmen.
  • Höhlen erkunden: Auf der Insel Iriomote gibt es mehrere Kalksteinhöhlen, welche man teilweise auch mit Canyoning entdecken kann. Die Kuura-Kalksteinhöhlen bieten beispielsweise interessante Stalaktiten und Stalagmiten, während die Yubujima-Kalksteinhöhlen einen natürlichen Pool und einen Wasserfall bieten. Gerade im heißen und schwülen Sommer hat man hier eine tolle Abkühlung. Zudem erhält man einzigartige Einblicke in die Geologie und Ökologie der Insel.
  • Schnorcheln und Tauchen: Wer auf der Suche nach wunderschönen Korallenriffen ist, ist hier genau richtig. Die Vielzahl an Meereslebewesen kann man durch Schnorcheln und Tauchen entdecken. Besonders beliebt ist z. B. der Hoshizuna Strand, wo die Sandkörner wie Sterne geformt ist, und der sogenannte Manta Scramble, wo Mantarochen zu bestimmten Jahreszeiten beobachtet werden können. Schnorchel- und Tauchtouren werden von verschiedenen Veranstaltern angeboten.
  • Boot und Kajak: Durch die vielen Flüsse und Mangroven kann man das Gebiet gut mit dem Boot oder Kajak erkunden, um die Natur- und Tierwelt der Insel aus einer anderen Perspektive zu erleben. Der Urauchi-Fluss ist der längste Fluss Okinawas, der Nakama-Fluss bietet einen Mangrovenwald und einen heiligen Baum, und der Funauki-Fluss führt zu einem abgelegenen Dorf. Auch hier bieten verschiedene Anbieter Aktivitäten an, welche teilweise auch ein Mittagessen und Besichtigungen beinhalten.
  • Wildtierbeobachtung: Da es auf der Insel zahlreiche seltene Tierarten gibt, hat man bei Wildtierbeobachtungen die Möglichkeit, diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen. Mit einem Guide kann man zudem viel mehr über sie erfahren.
Vielfalt unter Wasser (Foto: Hiroko Yoshii, Unsplash)
Vielfalt unter Wasser (Foto: Hiroko Yoshii, Unsplash)

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