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Außergewöhnlich gekochte Eier im „Tal der Hölle"

Schwarze Eier in Owakudani bei Hakone

Wer die beliebte Gegend um Hakone in der Präfektur Kanagawa besucht, findet dort auch das vulkanische Tal Owakudani, wo man besondere schwarzen Eier essen kann.

Owakudani ist ein aktives Vulkan-Tal in der Hakone Region westlich von Tokyo. Durch die Anbindung an die Hauptstadt eignet sich Hakone sehr gut für einen Tagesausflug oder einen Kurztrip. Die Gegend ist als „Jigokudani“, das Tal der Hölle, bekannt. Dieser Titel geht auf die vulkanischen Gase zurück, die unterhalb des Tales aufsteigen. Mit den ganzen Dunstwolken um einen herum hat man tatsächlich das Gefühl, sich nicht mehr auf der Erde zu befinden. Owakudani gleicht stattdessen mehr einer Mondlandschaft!

Das Tal erreicht man über eine Seilbahn und teilweise auch über Wanderwege, allerdings kann es sein, dass die Zugänge an manchen Tagen gesperrt sind, wenn der Gas-Gehalt im Tal zu hoch ist. Bei der Fahrt mit der Seilbahn hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung und kann gegen Ende auch bereits ins Tal sehen und die dampfenden Schwefelquellen beobachten.

Die schwarzen Eier von Owakudani

Nahe der Haltestelle von Owakudani gibt es einige schöne Wanderwege. Besonders aber empfiehlt sich der Pfad, welcher hoch zu der Stelle führt, an der die Eier gekocht und verkauft werden. Er fängt gleich vor der Seilbahn Station an und führt etwa 15 Minuten bergauf.

Owakudani
Die vulkanischen Gase sind überall (Foto: Akira Deng, Unsplash)

Aber was sind das nun genau für schwarze Eier? Keine Sorge, es handelt sich auf jeden Fall um gewöhnliche Hühnereier, welche im Inneren tatsächlich wie ein gewöhnlich gekochtes Ei aussehen. Die Art der Zubereitung macht diese Eier jedoch zu etwas Besonderem. Denn die Eier in Owakudani werden in natürlichem Quellwasser erst für 60 Minuten bei 80 Grad Celsius gekocht und anschließend noch einmal für 15 Minuten bei 100 Grad Celsius in Stahlkörben gedämpft.

Das Wasser, in dem sie gekocht werden, enthält Schwefel und Eisen, was der Schale ihre einzigartige Farbe verleiht. Die schwarzen Eier namens Kuro-Tamago sind für den Verzehr geeignet und der Genuss absolut unbedenklich, obwohl sie ein wenig nach Schwefel riechen.

Die Eier sind aber noch aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes: Es wird gesagt, dass der Verzehr die Lebensdauer um ein paar Jahre verlängert. Ob das nun der Wahrheit entspricht wohl ein Geheimnis, in jedem Fall aber kann man oft beobachten, wie japanische Besucher*innen teilweise ganze Familien-Rationen an Eier kaufen, möglicherweise auch als Mitbringsel für die Familie daheim.

Für fünf Eier bezahlt man 500 Yen. Man kann sie entweder direkt oben bei den heißen Quellen kaufen, wo sie gekocht werden, oder in einem der Läden nahe der Station kaufen, wenn man sich den Weg sparen möchte. Der Geschmack ist trotz der Farbe und des Geruchs nicht anders als der von normalen Hühnereiern, aber hier geht es auch mehr um das Erlebnis an sich.

In Owakudani gibt es auch viele weitere Omiyage (Souvenirs), falls man nicht unbedingt die Eier mit nach Hause nehmen möchte. Unter anderem gibt es Manju (Brötchen mit süßer Bohnenpaste gefüllt), die wie schwarze Eier aussehen. Es gibt sogar Softeis, das nach (schwarzem) Ei schmeckt!

Owakudani
Schwefelhaltiges Wasser, in dem die Eier gekocht werden (Foto: Abby Rodriguez)

Die Seilbahn nach Owakudani

In den letzten Jahren hat ein erhöhter Gehalt schädlicher Gase in der Luft zur temporären Schließung der Seilbahn von Owakudani geführt. Auch Wanderwege sind hier mitunter von betroffen. Bevor du der Gegend einen Besuch abstatten möchtest, informiere dich am besten auf der Webseite der Hakone Seilbahn, ob diese fährt. Dort findest du auch Hinweise, wer die Gegend nicht unbedingt besuchen sollte aufgrund der Gase (z.B. Menschen mit Herzproblemen etc.).

Wer die Gegend um Hakone besucht, der kann sich nach der Wanderung zum Beispiel im Tenzan Onsen entspannen, eine der vielen heißen Quellen, für die Hakone mitunter bekannt ist.

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