Die Stadt Ako befindet sich an der Küste der Seto-Inlandsee in der Präfektur Hyogo und bietet abseits der üblichen Pfade unzählige Attraktionen.
Ako liegt an der Küste des japanischen Binnenmeeres, der Seto-Inlandsee, und gewann im 16. Jahrhundert als Burgstadt an Bedeutung. Ab dem 17. Jahrhundert war die Gegend dann vor allem für ihre Salzproduktion landesweit bekannt. Heute bietet sie mit umfangreicher Geschichte, alten Bauwerken und einer Vielzahl an Onsen Quellen und Unterkünften ein tolles Reiseziel abseits der üblichen Destinationen.
Geschichte von Ako
Während der Edo-Zeit war die Gegend das gleichnamige Fürstentum (jap. „han“) Ako und war trotz der eher geringen Größe recht bedeutend. Dies lag an der dortigen florierenden Salzproduktion, die der Stadt großen Reichtum einbrachte. Das hier hergestellte Meersalz wurde in viele Teile Japans exportiert.
1645 fiel das Fürstentum unter den Einfluss der Samurai-Familie der Asano. Der letzte Fürst dieser Familie, Asano Naganori (1667–1701), gab indirekt den Anlass für eine der bekanntesten historischen Geschichten des Japans der Edo Zeit. Angeblich wurde Asano Naganori mit der Planung einer Empfangszeremonie beauftragt und sollte für die notwendigen Etikette vom Hofmeister des Tokugawa Shogunats, Kira Yoshinaka, unterwiesen werden. Da letzterer den jungen Fürsten angeblich quälte und unzureichend unterrichtete, griff Asano ihn mit einem Messer an.
Obwohl Kira Yoshinaka nur leicht verletzt wurde, galt allein das Ziehen von Waffen am Hof bereits als schweres Verbrechen und so wurde Asano zum rituellen Selbstmord gezwungen. Somit fiel das Lehen Ako an den Shogun und die Anhänger Asanos wurden zu herrenlosen Samurai (jap. „Ronin“). Als die „47 Ronin“ gingen sie in die japanische Geschichte ein, da sie anschließend Rache für ihren Herren ausübten und Kira töteten. Obwohl alle Ronin später ebenfalls zu rituellem Selbstmord gezwungen wurden, gelten sie noch heute als vorbildliches Beispiel für die bedingungslose Treue der Samurai gegenüber ihrem Herren. Ihre Gräber befinden sich heute im Sengaku-ji Tempel in Tokyo, in Ako selbst wird ihnen zu Ehren ein jährliches Fest, das sogenannte gishi-sai, abgehalten.
Sehenswürdigkeiten in Ako
Das feudale Erbe der Stadt kann auch heute noch in Ako gefunden werden. Beispielsweise findet man die einstige Burg, von denen einige Teile restauriert wurden und die auch heute noch mit ihren Burgmauern und dem Park ein beliebtes Reiseziel bildet. Auch der Ako Oishi Schrein, der Iwatsuhime Schrein und der Kagakuji Tempel sorgen für kulturelle Erlebnisse.
Dazu findet man überall Erinnerungen an die 47 Ronin, von denen 21 in der Stadt selbst gelebt haben. Viele der ehemaligen Häuser lassen sich auch heute noch hier finden, auch wenn sie nicht betreten werden können, so sind an den Eingängen Gedenktafeln platziert und die vielen alten Fassaden bilden ein schönes Fotomotiv. Neben der schönen Straße mit alten Häusern im Bezirk Sakoshi bietet Ako auch unzählige kleine Museen zu verschiedenen Themengebieten, darunter Geschichtsmuseen, ein Museum für Folklore, aber auch Museen zum Thema Sake und zur Salzproduktion.
Letzteres bietet Besucher*innen auch Workshops an, in denen man sich selbst bei der traditionellen Herstellung von Salz versuchen kann und auch an traditionellen Webtechniken kann man sich bei verschiedenen Workshops versuchen. Zudem findet sich hier ein Freilichtmuseum, das Siedlungen aus der Yayoi Zeit und der Kofun Zeit zeigt, wie sie sich hier aufgrund von Ausgrabungen vermutlich einst befunden haben.
Onsen und Ryokan
Neben den vielen touristischen Attraktionen bietet Ako aber viel mehr: Die Lage an der Küste mit Blick auf das Seto-Binnenmeer und die heißen natürlichen Quellen in der Umgebung haben dafür gesorgt, dass sich hier einige wunderschöne und luxuriöse Ryokan Unterkünfte angesiedelt haben. Diese befinden sich vor allem am südlichen Ende der Stadt bei der dortigen Halbinsel und bieten spektakuläre Blicke auf das Meer.
Eines der bekanntesten dortigen Ryokan ist das Ginpaso, eine Unterkunft mit langer Geschichte, welche hochklassige traditionelle Räume und Küche im kaiseki Stil (viele saisonale und regionale kleine Gerichte, die auf hohem Niveau und künstlerisch arrangiert werden) aufweist und noch dazu mit einem Onsen beeindruckt, welcher sich ähnlich einem Infinity-Pool scheinbar mit dem Meer verbindet und so für Entspannung und besondere Ausblicke sorgt.
Wer eher auf der Suche nach einem Boutique-Hotel ist, der findet dieses in der Unterkunft Imai-so. Mit nur zwei Gästeräumen wird der gesamte Fokus des Services den anwesenden Gästen zuteil und sorgt damit für einen unvergleichlichen Aufenthalt in der Küstenstadt. Kleine Pfade führen an der Küste der Halbinsel entlang und laden zu langen Spaziergängen ein. Auf dem Weg finden sich immer wieder kleine Cafés mit Blick auf das Meer, sodass man die Schönheit der Gegend auch bei einer Tasse Tee oder Kaffee entspannt genießen kann.
Wer für ein paar Tage einfach mal die Seele baumeln lassen und ein wirklich idyllisches und wenig touristisches Stück von Japan erkunden möchte, der sollte sich die Stadt Ako auf die Liste der Wunschdestinationen in Japan schreiben. Durch die gute Anbindung an große Städte wie Himeji, Hiroshima, Kobe und Osaka eignet sich der Ort aber auch als Tagesausflug. Mehr Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Onsen und Unterkünften finden sich auf der Website der Stadt.