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Auf Geisterjagd in der Hauptstadt

6 gruselige Orte in Tokyo

Wer in Japans Hauptstadt auf Geisterjagd gehen möchte, findet hier 6 gruselige Orte in Tokyo, an denen es angeblich spukt.

In Japan sind Geschichten über Geister und Dämonen sehr beliebt. Das sieht man auch an den unzähligen urbanen Legenden und der großen Anzahl an Publikationen aus dem Horror Genre – sei es in Form von Büchern, Manga Comics, Computerspielen oder Filmen. Zudem findet man eine große Anzahl an Japaner*innen, die von sich behaupten, selbst schon einmal einem Geist begegnet zu sein.

Gruselige Orte in Tokyo

Auch wenn man vielleicht erst davon ausgeht, dass sich Geister lieber in abgeschiedenen Regionen aufhalten, so wird man bei einem Besuch von Japans Hauptstadt auf der Suche nach Geistergeschichten schnell fündig. Moderne urbane Legenden in Japan lassen uns zwar glauben, dass es in der Regel reicht, Toiletten und leere Bahnhöfe zu meiden, um bösen Geistern zu entkommen, allerdings bietet Tokyo eine ganze Reihe an Möglichkeiten für eine Geisterbegegnung.

Alle, die sich gerne gruseln, finden hier 6 schaurige Orte in Tokyo, an denen es angeblich spukt und wo man immer wieder Geisterjäger*innen findet oder Jugendliche, die sich hier zu einer Mutprobe versammeln.

Geisterhafte Schreie im Toyama Park

Mit Beginn der Dunkelheit spukt es angeblich im Toyama Park.
Mit Beginn der Dunkelheit spukt es angeblich im Toyama Park. Foto: Guilhem Vellut (CC BY 2.0)

Der erste gruselige Ort dieser Liste von übernatürlichen Begebenheiten besitzt eine grausame Vorgeschichte, bei der es nicht verwunderlich ist, dass Menschen ihn für verflucht halten. Denn angeblich befinden sich hier noch immer die Überreste von mehr als 100 Menschen, die hier einst verscharrt wurden. Vor Ende des Zweiten Weltkrieges fungierte der Toyama Park angeblich als Müllhalde für die sogenannte Einheit 731, verantwortlich für die Entwicklung von biologischen Waffen, welche auch an lebenden Menschen getestet wurden.

Eine ehemalige Mitarbeiterin gab 2006 an, dass sie hier einst mitgeholfen hatte, unzählige Leichen zu verscharren, allesamt von Menschen, die tragischerweise bei den Versuchen ums Leben gekommen sind. Heute berichten immer wieder Menschen von geisterhaften Schreien, die nachts vom sogenannten Hakoneyama Hügel im östlichen Teil des Parks kommen. Angeblich wurden auch immer wieder sogenannte hitodama gesehen, japanische Geister, die angeblich keine Ruhe finden und sich vielfach an Friedhöfen aufhalten.

Der Park befindet sich etwa 20 Minuten fußläufig von der Station Shinjuku entfernt und wirkt bei Tag ganz normal, wer also den extra Kick sucht, sollte nachts die Stufen zum Hakoneyama erklimmen und sich auf Geistersuche begeben.

Die verlorenen Seelen im Sunshine 60

Einst stand hier das Sugamo Gefängnis, heute befindet sich an der Stelle das Sunshine 60.
Einst stand hier das Sugamo Gefängnis, heute befindet sich an der Stelle das Sunshine 60. Foto: Public Domain

Das berühmte Sunshine 60 Gebäude in Ikebukuro wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein gruseliger Ort, an dem es spukt. Stattdessen ist es bekannt für die Aussichtsplattform und die unter ihm liegende Sunshine City, ein großer Shopping- und Entertainmentkomplex. Allerdings befand sich vor der Errichtung des Sunshine 60 als damals höchsten Gebäudes Japans im Jahre 1978 hier das Sugamo Gefängnis.

Dieses wurde primär zur Unterbringung von politischen Gefangenen genutzt, nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier schließlich Kriegsverbrecher inhaftiert und einige von ihnen dort auch hingerichtet. Obwohl das Gefängnis 1971 abgerissen wurde, behaupten viele, dass die Gegend noch immer verflucht sei und es hier immer wieder spukt. Wer sich gerne gruselt, besucht den nahen Park am besten bei Dunkelheit und hält Ausschau nach hitodama Geistern.

Das Sunshine 60 ist nur einen kurzen Fußweg durch die Einkaufszeile von Ikebukuro entfernt und von der gleichnamigen Station Ikebukuro vom Ausgang 35 aus zu erreichen.

Das verfluchte Hotel Akasaka Weekly Mansion

Gruselige Hotels findet man ja auf der ganzen Welt. Allerdings gehört das ehemalige Hotel Akasaka Weekly Mensaion angeblich zu den Orten in Japan, an denen es am meisten spukt. Die Geister dieses Spuk-Hotels gelten als besonders aggressiv und haben angeblich in der Vergangenheit immer wieder Gäste angegriffen oder zumindest verschreckt.

Angeblich wurden an diesem Ort unzählige Verbrechen begangen – von Entführungen über Selbstmord bis hin zu Morden soll das einstige Gebäude eine blutige und brutale Geschichte haben und obwohl es abgerissen und das Akasaka Weekly Mansion hier erbaut wurde, scheint der Spuk nicht vorbei zu sein. Hier wird von unzähligen gruseligen Vorkommnissen berichtet, in denen die Temperaturen in den Zimmern plötzlich fallen, Lichter an und aus gehen oder Gäste davon berichten, dass sie sich beim Schlafen beobachtet oder von Geisterhänden berührt gefühlt haben.

Noch heute ist das Gebäude ein Hotel, mittlerweile gehört es zu einer Kette und nennt sich Hotel MYSTAYS PREMIER Akasaka. Das klassische Business Hotel findet nur etwa 5 Minuten Fußweg von der Station Akasaka entfernt und bietet heute sowohl Geisterjägern als auch Geschäftsreisenden und Touristen eine Unterkunft.

Die Geister im Sendagaya Tunnel

Wer sich traut, kann den Sendagaya Tunnel durchqueren.
Wer sich traut, kann den Sendagaya Tunnel durchqueren. Foto: [cipher] (CC BY-SA 2.0)
Dieser gruselige Ort in Tokyo ist ebenfalls ein Highlight für Geisterjäger und Fans von übernatürlichen Phänomenen. Der Sendagaya Tunnel wurde im Jahre 1964 unter Zeitdruck fertiggestellt, um rechtzeitig für die Olympischen Sommerspiele in diesem Jahr fertig zu sein. Er führt direkt unter einem Friedhof hindurch und ist daher wie geschaffen für Geistergeschichten.

Angeblich wurden Menschen, die durch den Tunnel gingen, von einer blutüberströmten Frau verfolgt oder bemerkten einen deutlichen Temperaturabfall beim Durchschreiten. Auch Autofahrer*innen berichten von Ereignissen, bei denen sie gehört oder gespürt haben, wie Gegenstände auf das Autodach fielen, jedoch später keine Schäden sichtbar waren.

Fragt man Anwohner*innen in der Umgebung des Tunnels, so berichten diese immer wieder von einem beklemmenden Gefühl oder der Anwesenheit von Geistern, die sie beim Betreten des Tunnels spüren. Er befindet sich etwa 15 Minuten Fußweg von der Station Sendagaya entfernt.

Die Legende von Teruhime im Shakujii Park

Der Grabhügel von Teruhime- angeblich spukt sie hier.
Der Grabhügel von Teruhime- angeblich spukt sie hier. Foto: Asanagi (CC0 1.0)

Der Shakujii Park in Tokyo ist bei Tag eine grüne Oase, verwandelt sich aber in der Dunkelheit angeblich in einen Ort des Bösen. 1477 beging der Anführer des Toshima Clans hier Selbstmord, statt sich den herannahenden feindlichen Truppen zu unterwerfen. Seine Tochter Teruhime war davon so voller Trauer, dass sie sich nur wenig später im dortigen See ebenfalls das Leben nahm. Die feindlichen Truppen waren von dieser Geschichte der trauernden Tochter bewegt und bauten ihr zu Ehren einen Grabhügel, den sie Himetsuka nannten.

Die Legende der unglücklichen Tochter macht den Shakujii Park seitdem zu einem Ort, an dem es angeblich spukt. So sollen gerade Pärchen, die sich am Ufer des Sees treffen, dazu verdammt sein, ähnlich wie Teruhime ihr Ende durch Ertrinken zu finden, da der rastlose Geist der jungen Frau neidisch auf junge Liebende ist. Menschen berichten auch immer wieder davon, das Gesicht einer Frau unter der Wasseroberfläche entdeckt zu haben.

Alle, die den Geist von Teruhime finden wollen, sollten sich nachts zum See oder zu ihrem Grabhügel Himetsuka wagen. Der Park liegt nahe der entsprechend benannten Station Shakujii-Koen, zum Grabhügel gelangt man nach etwa 15 Minuten Fußweg.

Ireidos düstere Vergangenheit

Nachts berichten Menschen immer wieder von Schreien und Geisterfeuern an der Ireido Halle.
Nachts berichten Menschen immer wieder von Schreien und Geisterfeuern an der Ireido Halle. Foto: あばさー (Public Domain)

Alle, denen gruselige urbane Legenden nicht ausreichen, sollten die Ireido Gedenkhalle im Yokoami Park in Tokyo besuchen, deren tragische Vergangenheit immer wieder mit übernatürlichen Begegnungen in Verbindung gebracht wird. Nach dem großen Kanto Erdbeben 1923 suchten hier viele Menschen Schatz, kamen aber bei Feuern tragisch ums Leben. Der Park selbst wurde später als Krematorium verwendet, um die vielen Opfer zu bestatten.

Die Ireido Gedenkhalle wurde zudem in Erinnerung an die zivilen Bombenopfer im Zweiten Weltkrieg angelegt und man sagt, dass hier immer wieder Schreie gehört werden und man Geister-Feuer oder Schemen verbrennender Menschen ausmachen kann, wenn man die Gegend bei Nacht besucht. Die Halle befindet sich nur eine Minute Fußweg von der Station Ryogoku entfernt.

Egal ob man nun an Geister oder düstere Legenden glaubt, diese 6 gruseligen Orte sind auf jeden Fall eine Gelegenheit, den eigenen Mut auf die Probe zu stellen. Ob es dort nun spukt oder nicht, muss dann jede*r für sich selbst herausfinden.

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