Japan bietet viele traditionelle Aktivitäten und Workshops, bei denen man die kulturelle Vielfalt des Landes aus erster Hand erleben kann.
Japan ist ein kulturell reiches Land mit vielen Bräuchen, die auch heute noch praktiziert werden. Egal, ob man Essen kocht oder sich an einem Jahrhunderte alten Handwerk versucht, diese Praktiken bieten einen unschätzbaren Einblick in das Erbe des Landes. Zudem erhält man so einzigartige Souvenirs und Erinnerungen, die man mit nach Hause nehmen kann.
1. Tofu herstellen
Tokachi in der Hokkaido Region ist für landwirtschaftliche Produkte bekannt und somit der perfekte Ort, um die Herstellung von Lebensmitteln aktiv zu erleben. Im „Tokachi Agrikultur Museum Obihiro Besucherzentrum“ werden eine Reihe von Aktivitäten angeboten.
Besonders beliebt ist der Kurs zur Tofu-Herstellung. Der Prozess beginnt mit lokal angebauten Sojabohnen, die zu einer joghurtähnlichen Konsistenz gemixt werden. Dann wird das gemischte Produkt durch ein Tuch gepresst, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Ein Verdickungsmittel wird hinzugefügt und alles wird in einer Holzkiste geformt. Der entstandene Tofu Block wird anschließend von dem Personal für die Zubereitung eines köstlichen Gerichts verwendet.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
2. Seeigel und Seetang
Wenn man auf der Suche nach Abwechslung ist, sollte man die Insel Rishiri im Norden Hokkaidos besuchen. Diese abgelegene Insel beherbergt malerische Küstendörfer, die die Möglichkeit bieten, authentische Meeresaktivitäten zu erleben. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Seeigel-Fischen, Krabben-Fischen und ein Seetang-Workshop, welche alle von Juni bis September angeboten werden.
Vom Kamui Kaigan Park fährt man mit dem Kanu hinaus und lernt dabei die Fangtechniken des Seeigel-Fischens kennen. Der frische Fang kann direkt auf dem Boot genossen werden. Für das Krabben-Fischen benötigt man spezielles Werkzeug. Auch Seetang ist eine wichtige Zutat für viele Japaner*innen, denn er wird in der typischen Dashi-Suppe verwendet. Während des Kurses erfährt man mehr über die Seetangzucht und kann anschließend auch ein Stück mit nach Hause nehmen.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
3. Mochi-tsuki Herstellung
Freunde der japanischen Küche sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf der Chiba Farm in Yakumo frische Mochi-tsuki zuzubereiten. Diese besondere Stadt in Hokkaido liegt zwischen dem Pazifik und dem Japanischen Meer.
Bevor es an die Herstellung geht, muss man sich zunächst einen Happi anziehen, einen traditionellen japanischen Mantel mit langen Ärmeln. Danach wird der frisch zubereitete Klebereis mit einem Hammer so lange geklopft, bis er glatt ist. Dann wird der Teig mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt. Wenn man Aktivitäten in der Natur bevorzugt, bietet die Chiba Farm auch die Möglichkeit an, Gemüse zu ernten und Wanderungen durch die Reisfelder zu unternehmen.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
4. Traditionelle Seidenfärberei
In Zao (Präfektur Miyagi) befindet sich der Töpferladen Higurashi-no-Kan. Hier kann man einen ganz besonderen Workshop besuchen: Kusakizome, eine traditionelle Methode zum Färben von Seide mit einheimischen Pflanzen. Wenn man das malerische Bauernhaus betritt, wird man von einer einladenden Szenerie aus getrockneten Blumen, Zweigen, Beeren und Blättern begrüßt, die auf den kommenden natürlichen Färbe-Prozess hinweist.
Man kann zwischen einem Seidenschal oder einem Kopftuch wählen. Beide werden mit subtilen, aber eleganten Mustern verziert und man unternimmt alle Schritte mithilfe eines Guides: Färben, Trocknen und Bügeln. Nach diesem Erlebnis hält man ein neues Kleidungsstück in den Händen, das von kulturell bedeutsamen Bräuchen geprägt ist.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
5. Ikebana, japanisches Blumen-Arrangement
Ikebana, das japanische Blumenbinden, ist eine entspannende und zugleich künstlerische Tätigkeit. Der mehrstündige Workshop findet in Fujino (Midori Bezirk, Sagamihara) statt. Die umgebende Natur der Stadt ist der perfekte Ort, um Blumen und Laub für die Blumen-Kreationen zu sammeln. Das Arrangieren von Blumen ist ein wichtiger kultureller Brauch in Japan, der nicht nur Schönheit, sondern auch Sorgfalt und Wertschätzung für die Umwelt demonstriert.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
6. Soba-Nudeln
Die Stadt Shinano in der Präfektur Nagano ist für ihre Soba-Nudeln aus Buchweizen bekannt. In dem Restaurant Sobadokoro Takasawa kann man lernen, wie man diese selbst herstellt. Hierfür muss man den Teig kneten, rollen und schneiden, damit dieser gekocht werden kann. Im Anschluss wird alles zusammen mit Tempura, Soba Dango (frittierte Soba-Bällchen) und Tsuyu-Brühe präsentiert und mit Wasabi und Frühlingszwiebeln zum Dippen garniert.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
7. Lackwaren
Japanische Lackwaren zeichnen sich vor allem durch ihre glatte Oberfläche und die kontrastreichen Farben Rot und Schwarz aus. Sabae in der Präfektur Fukui ist der perfekte Ort, um mehr über dieses jahrhundertealte Handwerk zu erfahren. Um einen Einblick zu erhalten, sollte man die „Traditionelle Industriehalle der Echizen Lackwaren“ in Kawada besuchen, um die umfangreiche Sammlung von Echizen-Lackwaren zu sehen. Die Halle ist auch ein Zentrum für Lackwarenhersteller.
Die Workshops werden von einem der fachkundigen Kunsthandwerker*innen des Verbandes geleitet. Es werden folgende Kurse angeboten: E-tsuke (Zeichnen), Chinkin (Schnitzen) oder Fuki-urushi (Auftragen und Abwischen von Lack).
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
8. Washi Papier herstellen
Im „Echizen Washi Village“ in der Präfektur Fukui lernt man, wie man Washi Papier selbst herstellt. Dieses dicke und haltbare Papier wurde vor allem während der Edo-Zeit verwendet. Das Dorf bietet mehrere Aktivitäten an, in denen man etwas über die historische Industrie erfahren und sein eigenes Stück Washi-Papier herstellen oder färben kann. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Besuch des Dorfes Anfang Mai, wenn das Kami-Festival stattfindet, ein dreitägiges Fest zu Ehren des berühmten Papiers.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
9. SAORI Weben
WAKKA, eine Fahrradwerkstatt in Omishima (Ehime Präfektur), bietet diesen speziellen Workshop an. SAORI-Weben ist eine besondere Kunst, bei der Flexibilität wichtiger ist als Regeln. Nachdem man gezeigt bekommen hat, wie man mit dem Webstuhl umgeht, hat man völlige kreative Freiheit. Man kann Wandteppiche oder Platzdeckchen herstellen, die man ideal als Souvenir oder eigenes Andenken verwenden kann.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
10. In einem Kimono an einer Teezeremonie teilnehmen
Wer das traditionelle japanische Leben kennenlernen möchte, sollte sich einen Kimono anziehen und an einer Teezeremonie teilnehmen. Das Samurai-Viertel der Stadt Izumi in der Präfektur Kagoshima bietet die perfekte Kulisse für einen Tag in der Vergangenheit. Das Abenteuer beginnt im Izumi-Fumoto Geschichtsmuseum, wo einem bei der Auswahl und dem Anziehen eines Kimonos geholfen wird. Diesen darf man nach der Aktivität sogar behalten!
Dann geht es durch das gut erhaltene Stadtbild der Edo-Zeit zu einer der Samurai-Residenzen, wo man einer Teezeremonie und möglicherweise auch einem Koto-Spiel beiwohnt. Danach geht es weiter zur Besichtigung der historischen Residenzen der Stadt. Mit einer von Kühen gezogenen Kutsche wird man abschließend zu einem leckeren Soba-Mittagessen gebracht.
Mehr Informationen zu dieser Aktivität gibt es auf der englischen Webseite.
Auf der Webseite von Countryside Stays Japan gibt es noch viele weitere Aktivitäten zu entdecken, die ein tieferes Verständnis für die Kultur Japans ermöglichen.