Selbst innerhalb von Japan ist die Präfektur relativ unbekannt – was das Reisen angeht. Yamagata ist eher bekannt für seine Landwirtschaft, insbesondere seine Kirschen – welche sehr präsent sind, nicht nur bei den Souvenirs, sondern auch im Frühling.
Onsen, Schnee und Kirschen
Diese drei Schlagwörter beschreiben die Präfektur vermutlich am besten. In Yamagata befinden sich 2 berühmte Onsen Orte: Ginzan Onsen und Zao Onsen.

Beide sind besonders während der Wintersaison beliebt, so sehr, dass Ginzan Onsen seit 2024 ein Limit für Tagestouristen einführen musste, um Überfüllung im Ort zu vermeiden. Für den Zeitraum zwischen etwas Oktober bis April kann man Ginzan Onsen daher nur mit einem speziellen Busticket besuchen, welches im Voraus gebucht werden muss. Allerdings sind die Tickets sehr schnell vergriffen, weswegen man sich frühzeitig um eines kümmern sollte.
Zao Onsen liegt in einem der beliebtesten Skigebiete auf der Hauptinsel Honshu. Wir empfehlen das „Après-Ski Onsen Erlebnis“ – das heiße Wasser tut nach einem Tag auf der Piste wirklich sehr gut. Aber auch für Nicht-Skier bietet die Region wunderschöne Winterlandschaften, sowie das bekannte Fuchs-Dorf.

Wer wenig Zeit hat, der kann sowohl Ginzan Onsen als auch Zao Onsen mit einer 1-tägigen Bustour von Sendai aus besuchen. So vermeidet man lange Wartezeiten auf den nächsten Bus oder die nächste Bahn, besonders in Ginzan Onsen, wo die Züge eher unregelmäßig kommen und nicht immer mit den Busfahrtzeiten abgestimmt sind.
Kirschen sind, wie bereits erwähnt, das Wahrzeichen der Präfektur. Falls Sie denken, dass wir mit den Kirschen in Yamagata übertreiben, in der Präfektur findet man über 70% aller Kirschen, die in Japan angebaut werden. Somit findet man die Früchte – oder Bäume – wirklich überall. Und man findet so gut wie alles mit einem Kirschenmotiv im Souvenirladen.
Der Bergtempel: Yamadera
Ein weiteres Wahrzeichen von Yamagata ist der Risshaku-ji, im Volksmund besser bekannt als Yamadera (wörtlich: Bergtempel). Und Name ist Programm, da die verschiedenen Gebäude des Tempels einen Berg hinauf gebaut worden sind. Bis zum höchsten Tempelgebäude muss man etwa 1000 Stufen hinaufsteigen. Man sollte sich für einen Besuch also passendes Schuhwerk mitnehmen. Der Blick der einen am Ende des Tempelpfads erwartet ist allerdings die Mühe wert, an klaren Tagen kann man auf das gesamte Tal hinunterblicken.

Yamadera ist mit den JR Zügen zu erreichen, entweder von der Station Yamagata (etwa 20-30 Minuten) oder der Station Sendai (etwa eine Stunde).
Außer dem Yamadera ist der Pilgerweg in Tsuruoka ein beliebtes Ziel für viele Reisenden. Die Stadt ist das Tor zu den 3 heiligen Bergen, den sogenannten Dewa Sanzan (wörtlich: Drei Berge von Dewa), bestehend aus den Bergen Haguro, Gassan und Yudono.
Die Pilgerwanderung zu den drei Bergen wird als „Wiedergeburt“ angesehen und so stehen die drei Berge für jeweils einen Lebensabschnitt: Der Berg Haguro steht fuer das Diesseits, der Berg Gassen für das Jenseits und der Berg Yudono für die Zukunft und die Wiedergeburt.

Wer alle drei Berge erklimmen möchte, dem empfehlen wir einen erfahrenen Guide zu buchen, der einen entlang der besten Routen führt, da diese für einen Laien nicht immer einfach ersichtlich sein können. Ansonsten empfehlen wir nur den Berg Haguro zu besteigen, dieser ist am einfachsten zu erreichen – auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln – und eine Wanderung hoch und wieder runter ist relativ einfach, auch ohne Guide.
Ein ganz besonderes Erlebnis an den Dewa Sanzan, sind die Präsenz und die Rituale der „Yamabushi“, einer Gruppe von Mönchen, welche dort leben und eine besonders naturverbundene Religion praktizieren (die sogenannte Haguro Shugendo), welche aus einer Mischung aus Buddhismus, Mikkyo Religion und einer Natur Religion entstand.
Die Mönche praktizieren natürlich das ganze Jahr, allerdings sind von ehemals 4 großen Ritualen nur noch 2 übrig geblieben. Wer einem dieser Rituale beiwohnen möchte, der sollte seine Reise für den späten Sommer oder frühen Herbst (etwa Ende August oder Anfang September) oder den Winter (Ende Dezember) planen für das Aki no Mine-iri (Herbstritual) oder das Fuyu no Mine-iri (Winterritual).
Die Yamabushi Mönche sind als Guides für die Dewa Sanzan buchbar, und man kann auch selbst an den Ritualen der Mönche teilnehmen – wie der Meditation unter einem Wasserfall.
Frühling in Yamagata
Wem Herbst und Winter zu kalt sind, dem empfehlen wir den Frühling. Weil ein Großteil der Präfektur mit Kirschbäumen bepflanzt ist, sollten Sie Yamagata besonders in dieser Jahreszeit einen Besuch abstatten. Die Kirschblüte ist hier später als in Tokyo, was einem mehr Flexibilität mit den Reisedaten erlaubt (man kann die touristische Hochsaison und die Osterferien ein wenig umgehen und von niedrigeren Preisen profitieren). Je nach Wetter, fängt die Kirschblüte hier etwa Mitte oder auch erst Ende April an.
Wer gerne Kirschen essen möchte, der sollte im Sommer kommen, wenn die Kirschen reif sind und geerntet werden können. Machen Sie einen Ausflug zu einer Farm und essen Sie (für etwa eine Stunde) so viele Kirschen, wie Sie wollen. Direkt vom Baum.
Sake aus Yamagata
Ein weiteres landwirtschaftliches Erzeugnis aus Yamagata ist Sake (Reiswein). Die Präfektur profitiert vom klaren Bergwasser, welches von den Gipfeln in die Täler fließt, wo Reis angebaut und Sake gebraut wird. Inklusive der heiligen Berge der Dewa Sanzan. Probieren Sie einige der hochwertigsten Sake Variationen des Landes in einer der lokalen Brauereien, oder in der Touristeninformation an der Station Yamagata, welche ein kleines Sake-Zentrum beherbergt, in dem verschiedene Sorten Sake aus der gesamten Präfektur probiert werden können, für einen guten Preis.
Wollen Sie mehr zu Yamagata wissen, oder überlegen sogar die Präfektur in Ihre Reiseroute aufzunehmen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen eine optimale und individuell zugeschnittene Reiseroute zusammen.
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